Als im 18. Jahrhundert die großen Flotten europäischer Länder aufbrachen, sich fremdländische Inseln und Landteile aufzuteilen, kamen die Inseln Sumatra, Java und Borneo zu Holland. Diese sogenannten Gewürzinseln brachten Reichtum, vor allem in die großen Städte. So entstanden in Amsterdam neue Ringstraßen, die Heeren- und die Keizersgracht mit herrlichen Patrizierhäusern, die auf Pfahlgründungen gesetzt werden mußten. Um Eigenlast zu sparen, wurden die Treppen vorwiegend aus Eichenholz hergestellt. So ergab es sich beinahe zwangsläufig, daß gerade in Amsterdam sehr viele wundervolle Holztreppen in barocker Pracht gebaut wurden. Eine davon ist die auf dieser Seite abgebildete dreigeschossige, gewendelte und gestemmte Treppe im Hause eines Reeders in der Keizersgracht.Auch die auf dieser Seite dargestellten Treppen sind schöne Beispiele höchster Treppenbaukunst vergangener Jahrhunderte.
Kunst und Handwerk verschmelzen bei diesen Anlagen zu einer untrennbaren Einheit. Mit welch handwerklicher Perfektion und ausgeprägtem Sinn für Proportionen die damaligen Architekten und Handwerker diese Treppen geplant und gebaut haben, wird bei deren Anblick unmittelbar deutlich. n
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