Liebe Leserin, lieber Leser,
ich werde Ihnen sicher nichts Neues sagen, wenn ich an dieser Stelle auf die Wichtigkeit intakter persönlicher Netzwerke hinweise. Ob mit Tischler- und Schreinerkollegen, mit Fachleuten anderer Gewerke oder auch Freunden: Der offene Austausch erweitert den Tellerrand, liefert neue Impulse und Anregungen und öffnet oft die Tür zu sehr pragmatischen und damit guten Lösungen. Und ganz besonders kann man dabei von tatsächlich gemachten Erfahrungen anderer profitieren. Genau das ist in meinen Augen das eigentlich Wertvolle an einem funktionierenden Netzwerk. Praxis schlägt Theorie. Und das Beste: Von einem Netzwerk, in das sich die Beteiligten mit ihren ganz individuellen Kompetenzen, Stärken und Erfahrungen einbringen, profitieren letztlich alle.
So richtig spannend finde ich es, wenn man dies nun vom Persönlichen ins Technische überträgt. Ja genau – einfach mal gedanklich die beteiligten Netzwerker durch Technologiekomponenten ersetzen: Maschine, Material, Software, Werkzeug. Und, ganz wichtig, den Faktor Mensch einbeziehen. Schnell – so geht es mir zumindest – stellt man nämlich dabei fest, dass auch hier enormes Potenzial in deren Vernetzung schlummert.
Wir Tischler, Schreiner und Fensterbauer sind zum Glück keine Theoretiker. Wären wir das, würden wir jetzt ausgedehnt über „Industrie 4.0“ sprechen. Uns über Szenarien unterhalten, die in Wirklichkeit kaum einer versteht. Ich selbst war auf einem Workshop zu diesem Thema und habe zwar gute Kontakte geknüpft und interessante Gespräche geführt, aber auch dort nicht wirklich griffig erfahren, wie Industrie 4.0 denn nun eigentlich genau „geht“.
Aber das macht nichts, denn uns als BM interessiert die Praxis – die Frage also, was die wesentlichen Herausforderungen an die Schreinerei der Zukunft sind und wie sie organisatorisch und technisch ganz konkret gemeistert werden können. Das Schöne daran: Man muss nur genau hinschauen und fragen. Denn „Zukunft“ findet fortwährend in vielen Betrieben statt und wird dort mit unglaublichem Engagement und großem Erfolg ganz konkret bereits gestaltet.
Auch in dieser Ausgabe haben wir wieder vielfach genau hingeschaut. Ich hoffe, Sie profitieren dabei von den vorgestellten Praxiserfahrungen und bekommen wieder den einen oder anderen guten Impuls.
Das BM-Schreinerteam wünscht Ihnen allzeit gute Netzwerke und Lust auf Neues.
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann
Chefredakteur
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