Mit dem Thema „Globalisierung“ ändert sich auch das Anforderungsprofil an junge Techniker. Die Fachschule für Holztechnik in Beckum verfügt schon seit einigen Jahren über gute internationale Kontakte. Allein im laufenden Schuljahr haben 15 Studierende ihre Projektarbeit außerhalb Deutschlands absolviert: in Finnland, der Ukraine und China.
Die Projektarbeit im letzten Semester dauert immer sechs Wochen. Hier werden die angehenden Techniker mit typischen Aufgaben betraut, die sie auch in ihrer zukünftigen beruflichen Tätigkeit zu bewältigen haben. Themen sind Betriebsplanung, Arbeitsorganisation, Qualitätsmanagement, Konstruktion, Werkstofftechnik, Rechnungswesen, Informationstechnologie.
Die im Ausland durchgeführten Projektarbeiten sind alles andere als ein Urlaubsvergnügen. Die Partner-Betriebe haben hohe Erwartungen an die Deutschen und verlangen klare Ergebnisse. Dies haben auch die Lehrer Martin Groneick und Stephan König mit einer Projektgruppe in Peking zu spüren bekommen, die bereits im Jahre 2001 eine Planungsarbeit in China angenommen hatte – in einem Betrieb mit ca. 800 Mitarbeitern. „Es wurde 7 Tage die Woche gearbeitet, Ergebnisse mussten vor der Betriebsleitung präsentiert und begründet werden.“
Die Reise der Projektgruppen im September 2005 war schon mit wesentlich weniger Problemen behaftet. „Die Qualität der Produkte hat sich sehr verbessert, die Küchen- und Wohnmöbelprodukte, die in modernen „Showrooms“ zu besichtigen waren, könnten in jedem europäischen Haus stehen“, so Martin Groneick. Die Unterbringung und Verpflegung der Studierenden wird in der Regel von den Betrieben übernommen, die sich mit großem Aufwand um ihre Gäste kümmern. Federführend begleitet werden diese Projekte vom Abteilungsleiter der Fachschule für Holztechnik, Martin Groneick. Zusammen mit Kollegen werden die Studierenden zeitweise auch vor Ort betreut. Normalerweise jedoch erfolgt der Datenaustausch zwischen Heimat und Einsatzort allerdings per E-Mail, so dass Zeichnungen, Lagepläne und Betriebslayouts „diskutiert“ werden können.
Die Gastfreundschaft beeindruckte die Studenten. Um Veränderungen über die Betriebsleitung herbei zu führen, brauche es allerdings Fingerspitzengefühl, Toleranz und eine gehörige Portion Ausdauer.
Erfahrungen zeigen, dass die Auslandsaufenthalte der Studierenden später oft im Mittelpunkt eines Bewerbungsgesprächs stehen. Firmen- und Personalchefs belohnen den Mut und die Risikobereitschaft, die zu einer solchen Unternehmung dazu gehören.
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