Am 10. April 2000 ist die neue Euro-Norm für Laminatfußböden EN 13329 offiziell in Kraft getreten. Damit hat Europa jetzt erstmals einen verbindlichen Standard für Laminatfußböden. Motor der Ausarbeitung dieser neuen Euro-Norm für Laminatfußböden war der EPLF, der Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller e.V., in dem die führenden Laminatboden-Produzenten Europas zusammengeschlossen sind.
In der neuen Euro-Norm werden die Anforderungen, die an einen qualitativ hochwertigen Laminatfußboden zu stellen sind sowie auch die dazugehörigen Prüfverfahren, erstmals systematisch und vollständig aufgelistet. Wichtigster Punkt dabei ist, dass Produktqualität nicht mehr allein durch den Faktor Abriebbeständigkeit definiert wird, sondern durch eine Vielzahl von Qualitätsanforderungen. Lichtechtheit, Stuhlrollenfestigkeit und Kantengradheit werden ebenso zum Thema wie z. B. Fleckenunempfindlichkeit, Verhalten gegenüber Zigarettenglut u. v. m. Brandneu im Anforderungsspektrum der Norm sind die sogenannten Beanspruchungsklassen. Man unterscheidet zwischen dem Wohn- und Objektbereich bei starker, mittlerer und mäßiger Beanspruchung. Leicht verständliche Piktogramme, mit denen künftig jedes Produkt gekennzeichnet werden soll, veranschaulichen diese Klassen.
Die Akzeptanz der Norm am Markt gestaltet sich aus Sicht des Obmanns des Marketing-Ausschusses, Ralf Eisermann “reibungsloser, als ursprünglich erwartet”. Offensichtlich scheint vor allem auch der Handel dankbar zu sein, endlich eine saubere Klassifizierungsmöglichkeit zu besitzen und hat bereits vor Inkrafttreten der Norm weitgehend auf normgerechte Produktbezeichnungen umgeschwenkt. Dazu EPLF-Geschäftsführer Peter H. Meyer: “Wir sind froh, dass der Handel europaweit die neue Nomenklatur annimmt. Massive Entgleisungen in der Werbung und Etikettenschwindel werden wir verfolgen.” Die rechtliche Grundlage dafür bietet die DIN EN 13329, die im Dezember 2000, ein halbes Jahr nach Veröffentlichung der Euro-Norm, automatisch in Kraft tritt.
Erste Schritte zum ISO-Standard
Was passiert aber auf den Märkten in China, in den USA oder beispielsweise in den osteuropäischen Ländern? Immerhin geht mehr als die Hälfte der europäischen Laminatbodenproduktion in den Export. Vor diesem Hintergrund stellt sich aktuell die Frage nach einem ISO-Standard für Laminatfußböden. Die ersten Schritte in diese Richtung sind bereits getan. Der Antrag bei der International Standardisation Organisation (ISO) in Genf ist gestellt und erst kürzlich wurde in London das erste Sekretariat beim British Standard Institute (BSI) eingerichtet. Dieses Gremium wird in Kürze die Arbeit aufnehmen. (Quelle: EPLF)
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