In der Gesamtwertung des DGB-Ausbildungsreports liegen die TischlerInnen auf Platz 19. Den ersten Platz belegen die IndustriemechanikerInnen und auf den letzten Rängen befinden sich die Berufe Hotelfachmann/-frau und Restaurantfachmann/-frau. „Der DGB-Ausbildungsreport ist ein jährlicher Gradmesser für Qualität in der Ausbildung. Hier zeigt sich deutlich, in welchen Branchen es gut läuft und welche Branchen noch Nachholbedarf haben. Damit bieten wir jungen Menschen Orientierung und können Missstände aufzeigen“, erklärte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende. Der Report basiert auf einer bundesweiten Befragung von 7 317 Auszubildenden aus den, laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), 25 häufigsten Ausbildungsberufen.
Ausbildungsübergreifend hat sich gezeigt, dass der Anteil der Auszubildenden, die Überstunden leisten (müssen), bei 40,2 Prozent liegt. Da aus Sicht der Bundesregierung dies ein „Ausbildungshemmnis“ für die Firmen darstelle, plant sie weiterhin diesem, durch ein „flexibleres Jugendarbeitsschutzgesetz“ entgegenzuwirken. René Rudolf, DGB-Bundesjugendsekretär, sprach sich eindeutig gegen die geplante Lockerung aus.
Neben Mehrarbeit bemängeln 13,1 Prozent aller „Azubis“ den Berufsschulunterricht. Nur 9,8 Prozent bewerten hier die Qualität als „sehr gut“. Dabei kommt zum Tragen, dass Berufsschulen häufig nicht mit der technologischen Entwicklung in den Betrieben mithalten können, so Ingrid Sehrbrock. Bei Qualität der Anleitung innerhalb eines Betriebes liegen die Tischler auf Platz 11. Außerdem müssen 30 Prozent der Auszubildenden, nach eigenen Angaben, „manchmal“, „häufig“ oder „immer“ ausbildungsfremde Tätigkeiten erledigen. Hier forderte Sehrbrock die Kammern auf, auch mit „unangemeldeten Betriebsbesuchen auf die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen zu achten“.
Sehr problematisch für die Auszubildenden ist auch die ungeklärte Übernahmesituation. Zum Zeitpunkt der Befragung gab lediglich ein Fünftel der Befragten an, übernommen zu werden.
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