Für die Herstellung seiner hochwertigen, individuellen Holztreppen setzt Treppenbauer Reiner Voß konsequent auf den Einsatz von CNC-Bearbeitungstechnologie. Mit inzwischen drei Bearbeitungszentren ausgestattet, verfügt das Unternehmen mit Sitz in Reinfeld über eine hohe Flexibilität und kann auch kurzfristig ausgefallene Kundenwünsche realisieren.
Treppenbauer Reiner Voß stellt in seinem Betrieb hochwertige Massivholztreppen her – gundsätzlich nach handwerklichen Wertmaßstäben und in hoher fertigungstechnischer Perfektion. Für eine rationelle Fertigung der hochwertigen Unikate setzt er auf insgesamt drei moderne CNC-Bearbeitungszentren von Homag. Das Spektrum umfasst Wangentreppen, eingestemmte und aufgesattelte Spindeltreppen, freitragende Treppen sowie darüber hinaus auch Bogen- und Raumspartreppen.
In seinem Betrieb beschäftigt Reiner Voß 40 Mitarbeiter, darunter 6 Tischlermeister und 6 Auszubildende. Auf einer Produktionsfläche von rund 2800 m2 werden jährlich zwischen 2000 und maximal 4000 Treppen hergestellt.
Für den gelernten Tischlermeister war schon kurz nach der Betriebsgründung im Jahre 1990 klar, dass es nur mit moderner CNC-Technik möglich ist, sowohl gültige Normen und persönliche Qualitätskriterien als auch die individuellen Wünsche und Vorstellungen seiner anspruchsvollen Kunden zu akzeptablen Preisen unter einen Hut zu bringen. Deshalb bezog er zunächst CNC-bearbeitete Treppenteile von einem Zulieferer, bis er schließlich auf das seinerzeit neuartige Bearbeitungszentrum ‚BAZ 20’ von Homag stieß. Mit dieser Maschine, so Voß, habe sein Betrieb erstmals mehr als 600 Treppenanlagen im Jahr herstellen können. Entsprechend dauerte es nicht lange, bis er in eine zweite CNC-Maschine investierte.
Dieses Mal entschied er sich für eine Portalmaschine (‚BOF 230 Profiline’), auf der dann speziell Krümmlinge und Stufen bearbeitet wurden. Mit dem Einsatz dieser Maschine war dann nochmal ein Leistungssprung verbunden. Die Kombination der zweiteiligen Konsolen-Ausfahrtische und zwei parallelen Bearbeitungsplätzen für die Pendelbelegung mit der Fünf-Achs-Frässpindel und dem zweispindeligen Säge/Bohraggregat plus vertikalem Fräsaggregat ermöglichte es, noch mehr Treppenmodelle mit vielseitigeren Detaildesigns ohne Mehraufwand zu fertigen. Zudem wurden durch diese Investition die Taktzeiten deutlich verkürzt, weil die Teile, ohne sie umspannen zu müssen, in einem Ablauf allseitig bearbeitet werden können.
Die Treppen aus der Wekstatt von Reiner Voß verfügen über eine Reihe „wertiger“ Eigenschaften. Dazu zählen beispielsweise Profilierungen an Stufen und Wangen oder die Umsetzung auch kundenspezifischer Formen. Der Betrieb verabeitet ausschließlich A-Hölzer, selbstverständlich verbunden mit einer gleichbleibenden Holzfeuchtigkeit zwischen 8 und 10 Prozent – durchgängig vom Einkauf bis zur Verarbeitung. Zudem setzt Voß auf den Einsatz von Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft, auf Wunsch FSC-zertifiziert. Die Oberflächen werden alternativ lackiert oder auch mit Hartöl behandelt.
Hohe Flexibilität auf Maschinenseite
Die Konstruktions- und Gestaltungsvielfalt nahm mit der wachsenden Zahl der ausgelieferten Treppen zu und die zwischenzeitlich eröffneten firmeneigenen Treppenstudios zeigten Wirkung. Um die Mengenleistung weiter zu erhöhen und noch mehr Flexibilität für die Auftragsausführung zu erreichen, wurde die erste ‚BAZ 20’ gegen ein Bearbeitungszentrum speziell auch für Nestingbearbeitungen ausgetauscht (Homag ‚Optimat BOF 211’ mit Rastertisch).
Das Nestingverfahren erlaubt den Einsatz von größerformatigen Fertigplatten (5000 x 1200 mm). Alleine dadurch, so Voß, habe er den Materialverbrauch um rund 20 Prozent senken können.
Das Nestingverfahren wird für den verschnittoptimierten Zuschnitt von Treppenstufen und der Wangen eingesetzt. Die Software erledigt die Verschnittoptimierung automatisch und schlägt eine Standard-Verschachtelung vor. Dieser Vorschlag kann vom Bediener akzeptiert oder, wenn erforderlich, manuell beeinflusst werden.
Mit zunehmendem Erfolg der Voß-Treppen wuchsen die Begehrlichkeiten – bei Kunden ebenso wie bei Treppenbauer Voß. Deshalb wurde – knapp zwei Jahre später – ein weiteres Bearbeitungszentrum installiert.
Markentreu, entschied er sich diesmal für eine Auslegermaschine ‚BOF 322 ProfiLine’ mit zwei Hauptspindeln (Vier- und Fünf-Achs-Technik). Auf dieser werden hauptsächlich Treppenwangen und Handläufe einschließlich der Staketenbohrungen und Handläufe mit Omegaprofil bearbeitet. Dementsprechend können Werkstücklängen (X-Richtung) bis 6000 mm bei Einzelbelegung beziehungsweise 2550 mm bei Pendelbelegung aufgespannt werden.
Ebenso ist eine Mehrplatzbelegung mit bis zu neun Teilen möglich. Entsprechend den Daten auf dem Barcodekleber (von der AV in die Software eingegeben) verfahren die Sauger selbsttätig in Position.
Die 5-Achs-Hauptspindel ‚Drive 5+’ führt alle Säge-, Bohr- und Fräsbearbeitungen in beliebigen Ebenen aus. Hierfür steht ein 72-fach Kettenwechsler für Werkzeuge und Aggregate zur Verfügung. Auf der gegenüberliegenden Auslegerseite sitzt noch eine 4-Achs-Bearbeitungseinheit. Diese Doppelspindeltechnik lässt einen schnellen Werkzeugwechsel aus einem Werkzeugspeicher zu.
Mit der beschriebenen Maschinenausstattung fühlt sich der Treppenbauer bestens für alle Bedarfsanforderungen aufgestellt. Zum einen ist ein wesentlich höherer Mengenausstoß – bei Vermeidung zu teurer Schichtarbeit – möglich, andererseits können alle Treppenausführungen in Art und Maß parallel zur gleichen Zeit bearbeitet werden. Das heißt, die Lieferung jeder gewünschten Treppenanlage ist binnen kürzester Zeit möglich.
Ein weiterer Aspekt, der für Rationalität sorgt: Eine kompatible Softwarestruktur (Homag und Compass) versorgt alle drei Maschinen gemeinsam. Das heißt, es gibt lediglich eine Schnittstelle für alles, was den Programmieraufwand und damit auch die Fehlerquellen minimiert. Die Maschinenbediener können mit nur einer Schulung an allen drei Bearbeitungszentren gleichermaßen eingesetzt werden. (Rudolf Bartl) ■
Treppenbau Voß GmbH & Co. KG
23858 Reinfeld
Homag AG
72296 Schopfloch
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