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Reine „Formsache“

Werkstoffsteckbrief: Spezialwerkstoffe für runde Formen
Reine „Formsache“

Individuelle Formteile aus Holz und Holzwerkstoffen in konventioneller Arbeitsweise sind aufwendig, teuer, und machen bei größeren Teilen ohnehin Probleme. Mit Spezialwerkstoffen werden Rundungen zu einer vergleichsweise einfachen „Formsache“.

Der hohe Aufwand der Herstellung gewölbter Flächen wird an den traditionellen Verfahren deutlich:

• Plattenaufbau ähnlich wie bei Tischlerplatten mit zwei eingeschnittenen Vollholz-Mittellagen, Absperr- und Deckfurnier.
• Plattenaufbau wie bei Furniersperrholz aus einer ungeraden Zahl von Absperrfurnieren plus Deckfurniere.
Nicht nur der hohe Zeitaufwand für die Vorbereitung und Verleimung der einzelnen Lagen und Schichten, sondern auch die qualitative Seite ist nachteilig: Je nach Materialeigenschaften und deren Rückzugskräfte muß mit einer nicht exakt vorhersehbaren „Rückstellung“ des verleimten Elementes gerechnet werden.
Heute erleichtern bsonders zwei Spezialwerkstoffe die Herstellung runder und wellenförmiger Flächen.
Flexible MDF-Platten
Geschlitzte MDF-Platten mit einseitigen Sägeschnitten in exakten Abständen und Tiefen sind eine rationelle Alternative.
Durch einen ca. 2 mm breiten Sägeschnitt und ca 4,4 mm breite Stege sind auch kleine Radien möglich. Die entstehende Rückstellung (Polygon-Effekt) wird auf ein Minimum reduziert.
Angeboten werden diese Platten in den Stärken 6, 8 und 9,5 mm und in verschiedenen Plattenformaten, darunter auch ein raumhohes Format (z. B. 2620 x 1030 mm) für den Innenausbau.
Der Aufbau für runde Formen ist zweischalig. Die eingeschlitzten Flächen werden in Hilfsschablonen gegeneinander verleimt. Eine solche zweischalige Konstruktion erreicht dann die gängigen Dicken von 12, 16 oder 19 mm.
Für die Verleimung der Platten eignen sich B3- oder B4-Leime, die Füllung der offenen Schlitze im Kantenbereich kann mit einem Zwei-Komponenten-Kleber vorgenommen werden.
Beim Furnieren und Beschichten ist folgendes zu beachten: Furniere können auch vor der Verformung aufgebracht werden. Wegen einer möglichst hohen Flexibilität der Leimfuge sollten dafür PVAc-Leime eingesetzt werden. Die sonst zum Furnieren üblichen Heißpreß-leime wären hier weniger gut geeignet. Der Leimauftrag muß sparsam sein, damit es wegen der dichten MDF-Oberfläche zu keinen Leimdurchschlägen kommt.
Verpreßt wird das Furnier bei Temperaturen, die beim Furnieren von Spanplatten und MDF üblich sind. Nach dem Abkühlen und noch vor der Verformung wird die furnierte Seite geschliffen.
Bei der Auswahl von dekorativen Schichtstoffen kommt es auf deren Verformbarkeit an. Um ein Markieren der Einschnitte zu vermeiden, sind bei 0,4 bis 0,6 mm dicken Schichtpreßstoffen Radien unter 20 cm nicht möglich. Der zur Verformung in der Schablone notwendige Druck kann in der Presse, mit Schraubzwingen oder Spannbändern erzeugt werden.
Nach einer Abbindezeit von etwa fünf Stunden wird das verformte Teil der Schablone entnommen. Bei Zuführung von Wärme, z.B. in Heißpressen, kann die Verweildauer in verkürzt werden.
Biegbares Spezialsperrholz
Mit biegbarem Spezialsperrholz können nahezu alle runden und gewellten Formen dauerhaft formstabil hergestellt werden.
Die verwendeten Deckfurniere haben dünnwandige Holzzellen. Die Zellwände sind so durchlässig, daß Leim eindringen kann und die Zellen zusätzlich verklebt. Besonderer Vorteil: Die Rückstellung ist gleich null.
Durch die Zusammenfügung von verschiedenen Stärken (3,5 mm, 5,5 mm, 7,5 mm und 16 mm) ist jede gewünschte Endstärke zu erreichen.
Nach wie vor muß ein entsprechendes Modell hergestellt und darauf verleimt werden. Die Arbeit für ein Gegenmodell kann man sich sparen, wenn die Verleimung in einer Vakuum Formpreßmatte erfolgt. Steht diese nicht zur Verfügung oder ist das zu verleimende Teil zu groß, kann für die Verleimung auch eine starken Folie oder Zeltstoff eingesetzt werden. Um hierbei einen gleichmäßigen Anpreßdruck zu erzielen, ist es günstig, wenn eine Platte 16 mm Biegesperrholz zulegt wird. Eventuell kann dabei dann auf eine Folie verzichtet werden und der Anpreßdruck mit Gurten erfolgen.
Welche Verleimtechnik angewendet werden kann und am einfachsten ist, hängt dabei stark vom Biegeradius ab.
Schwierigkeiten gibt es, wenn die Furnierrichtung vom Biegesperrholz mit der Furnierrichtung der aufzubringenden Furniere gleichlaufend ist. Um die Probleme von zusätzlichem Querfurnier zu vermeiden, kann ein messerfurniertes Biegesperrholz eingesetzt werden. Die Stärken dieser immer dreilagigen Platte sind 1,5 oder 3,5 mm. Es werden die Formate 2480 x 1220 mm und 1220 x 2480 mm in allen Furnieren angeboten. Auf diesem speziellen Biegesperrholz knn auch lang auf lang furniert werden, da die äußeren Messerfurniere immer auf einem Querfurnier verleimt sind.
Dieses „Biegetriplex“ erleichtert die Handhabung beim Verleimen gebogener Teile enorm. Schon eine Platte Biegesperrholz, egal welche Stärke, beidseitig mit Biegetriplex verleimt, ist formstabil. n
Bezugsquellen:
Geschlitztes MDF: Hornitex, Postfach 1161, 32792 Horn-Bad Meinberg, Tel. 0 52 34/ 848-00, Fax ~/848-202.
Glunz AG, Industriestraße 1, 37079 Göttingen, Tel. 05 51/ 5 06 20, Fax ~/5 06 22 30.
Biegesperrholz: Gerhard Hasse, Werkstraße 19, 59348 Lüdinghausen, Tel. 0 25 91/18 43, Fax ~/ 7 01 27.
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