Mit Ablauf des Jahres 1999 ist der Zusammenschluß der Gewerkschaft Holz und Kunststoff mit der Industriegesellschaft Metall vorgesehen. Dabei wird die Gewerkschaft Holz und Kunststoff in der IG Metall aufgehen, also verschwinden.
Die GHK gibt damit ihre Eigenständigkeit auf. Die Tarifpolitik für den Bereich unseres Handwerks wird künftig von der IG Metall gemacht werden. Diese ist industriell ausgerichtet und hat mit dem Wesen unserer mittelständisch ausgerichteten Handwerksbetriebe nichts mehr zu tun.
Dies bedeutet: Dem Zusammenschluß unter Aufgabe der Eigenständigkeit der GHK fehlt die Branchenorientierung. Die Identifikation mit dem Werkstoff Holz geht verloren. Dies gilt umgekehrt auch für die IG Metall, die zu unserem Werkstoff keine Beziehung besitzt.
Eine eigenständige, an den Bedürfnissen unserer Branche orientierte Tarifpolitik wird unmöglich gemacht.
Der drohende Verlust der Eigenständigkeit geht einher mit Bemühungen, gerade diese Eigenständigkeit herauszustreichen. Oder ist es anders zu erklären, daß der Vorsitzende der GHK, Herr Schlemmer, zum politischen Streik aufgerufen hat? Diese Streikform ist in Deutschland rechtlich unzulässig.
• Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes bedauert, daß die GHK nicht eine branchennähere Lösung für ihr Problem gesucht hat.
• Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes stellt fest, daß eine branchenorientierte Tarifarbeit nicht mehr möglich ist.
• Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes appelliert an die GHK, den Aufruf zum widerrechtlichen politischen Streik zurückzunehmen, um das in Deutschland schwierige Reformklima, unter dem die Betriebe derzeit genau so leiden wie die Mitarbeiter, nicht weiter zu verschlechtern.
Wiesbaden, im Dezember 1997
Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes HKH
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