Rohrrahmenschlösser austauschen

Rohrrahmenschlösser können für Kopfzerbrechen sorgen. Die lange Jahre bewährten Mechanismen sind vor allem in Bestandsbauten noch vielfach verbaut, haben aber gerade im Hinblick auf einen erforderlichen Austausch ihre Tücken. Kann es mit dem neuen Schloss trotzdem klappen oder muss im Ernstfall doch gleich eine neue Tür her?

Rohrrahmenschlösser gehörten viele Jahre zu den absoluten Standardschließmechanismen für Türen. Die auch als Einsteckschlösser bekannten Vorrichtungen sind auch heute noch vor allem in vielen Bestandsbauten zu finden. Auch heute noch werden Rohrrahmenschlösser gerne verwendet, denn der technische und mechanische Fortschritt hat auch hier für Neuerungen gesorgt, die die bewährten Rohrrahmenschlösser in puncto Sicherheit und Einbruchschutz auch weiterhin in den oberen Rängen mitspielen lassen. Rohrrahmenschlösser kommen häufig in Rohrrahmentüren im Eingangsbereich zum Einsatz, da neue Modelle hohen Sicherheitsstandards entsprechen.

Passende Rohrrahmenschlösser finden

Türen mit Rohrrahmenschlössern bringen bestimmte Besonderheiten mit, die im Hinblick auf die Sicherheit zwar durchaus Vorteile haben, den Austausch eines älteren Schlosses aber durchaus erschweren können. Ein Rohrrahmenschlos besteht aus Profilen, die an den Enden miteinander verbunden werden.

Die Besonderheit besteht darin, dass Rohrrahmenschlösser speziell für Rohrrahmentüren für den Eingangsbereich gefertigt werden, die aus Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl bestehen aber auch in Glastüren oder Holztüren im Innenbereich, oder Garagentoren eingesetzt werden.

Dabei weisen sie eine besondere Form auf, die nicht mit vergleichbaren Bauteilen anderer Schlossarten kompatibel sind. Wer also auf eine Rohrrahmentür trifft, ganz gleich, aus welchem Material sie besteht, ist gezwungen, ein spezielles Rohrrahmenschloss zu verwenden und kann bei einem Austausch nicht ohne Weiteres auf eine andere Schlossart ausweichen.

Eine weitere Besonderheit, die den handwerklichen Umgang mit Rohrrahmenschlössern betrifft, ist die Tatsache, dass es bei der Herstellung von Rohrrahmenschlössern lange keine Normen gab, die zum Beispiel auf die Ausgestaltung von Einbaumassen angewendet werden konnten. Hier konnten Hersteller lange Zeit ganz eigene Produktvarianten entwickeln, die in der Bauart von den Konstruktionen anderer Anbieter teilweise stark abweichen.

Wer sich einmal für den Einbau eines solchen Rohrrahmenschlosses entschieden hat, ist also auch heute noch vielfach darauf angewiesen, ein baugleiches Modell vom ursprünglichen Anbieter zu verwenden, falls einmal ein Austausch notwendig werden sollte. Handelt es sich um ein sehr altes Schloss, kann dies zu einem echten Problem werden, denn nicht immer sind die Baureihen noch im Programm. In diesem Fall kann es sein, dass der Austausch eines einzelnen Schlosses gar nicht mehr möglich ist, sondern gleich die ganze Tür ausgetauscht werden muss.

Einzelne Schlosstypen werden von verschiedenen Händlern dennoch übernommen und in limitierter Stückzahl nachgefertigt. Auf diese Weise ist es möglich, dass besondere Rohrrahmenschlösser im gut sortierten Fachhandel noch immer erhältlich sind. Besonders gute Chancen bieten Fachhändler wie Ohmberger mit einem umfangreichen Sortiment, die ihre Produkte vielfach über das Internet vertreiben und deshalb ein breites Angebot unterschiedlichster Bauserien verfügbar halten können.

Bei ganz seltenen Schlosstypen ist es manchmal möglich, einzelne Elemente oder komplette Schließmechanismen auf Anfrage speziell nachfertigen zu lassen. Dies kann aber hohe Sonderkosten verursachen, die häufig für einen einfachen Schlossaustausch nicht gerechtfertigt sind.

Besonderheiten des einzelnen Schlosses berücksichtigen

Wer sich auf die Suche nach dem passenden Ersatz für ein verbautes Rohrrahmenschloss macht, sollte genau hinschauen und alle Besonderheiten berücksichtigen, die der verwendete Schlosstyp mit sich bringt. Dabei sollten vor allem Augenmerk auf folgende Aspekte gelegt werden:

• Das Material der Tür, in der das Schloss verbaut wurde (zum Beispiel Glas, Holz, Kunststoff)
• Die Funktion der Tür, in der das Schloss verbaut wurde. Handelt es sich um eine Tür im Eingangsbereich oder verschließt das Schloss lediglich eine Tür im Innenraum? Welche Sicherheitsfunktion soll das Schloss erfüllen?
• Das Profil der Tür (handelt es sich um ein Falz- oder ein Stumpfprofil?)
• Die Richtung, in die die Tür geöffnet wird (DIN rechts oder DIN links)
• Das Maß zwischen Türblatt und Rahmen. Dies ist bei Innentüren deutlich kleiner als bei Außentüren.
• Die Größe der Nuss (bei Innentüren 8 mm, bei Außentüren 10 mm)
• Das Dornmaß des Schlosses (gemeint ist der Abstand von der Mitte des Schlüsselloches bis zur Außenkante, bei Innentüren häufig 55 mm, bei Außentüren 65 mm, hier ist aber eine große Varianz möglich)
• Hat das Schloss eine Anti-Panik-Funktion. Das bedeutet, lässt sich das Schloss von innen heraus auch dann öffnen, wenn es verschlossen ist, ohne einen Schlüssel zur Hilfe nehmen zu müssen. Vor allem für Außentüren kann ein Anti-Panik-Funktion hilfreich sein, zum Beispiel aus Brandschutzgründen.
• Verfügt das Schloss über eine abschließbare Falle bzw. verstärkten Einbruchschutz?
• Verfügt das Schloss über spezielle Sonderausstattungen wie zum Beispiel die Funktion, sich selbstständig zu verriegeln?

 All diese baulichen Spezifikationen und Sonderfunktionen können bei einzelnen Rohrrahmenschlössern sehr unterschiedlich ausfallen und sollten vor dem Kauf eines Ersatzschlosses gründlich geprüft werden. Gegebenenfalls empfiehlt es sich, einen Fachmann vor Ort die Prüfung und Vermessung des Schlosses vornehmen zu lassen, der nach der Bestandsaufnahme prüfen kann, ob ein entsprechendes Austauschschloss erhältlich ist und zu welchem Kostenpunkt es erworben werden kann.

Gegebenenfalls ist unter Berücksichtigung der ermittelten Spezifikationen auch eine Sonderanfertigung möglich, die allerdings teuer werden kann und deren Inanspruchnahme sorgfältig bezüglich Kosten und Nutzen durchdacht werden sollte.

In vielen Fällen ist es sinnvoller und kostengünstiger, eine neue Tür mit eingebauten Rohrrahmenschloss zu wählen. Dies kann den Arbeits- und Kosteneinsatz minimieren und häufig kann auf diese Weise sogar ein Schloss gewählt werden, das moderneren baulichen Spezifikationen und Sicherheitsstandards entspricht und das sich im Falle eines erneuten Austauschs leichter ersetzen lässt.