In den letzten Jahrzehnten hat sich die Navigation in der Schifffahrt grundlegend verändert. Digitale Positionierungssysteme haben herkömmli-che Navigationshilfen weitgehend ersetzt – Leuchttürme sind weitestgehend überflüssig geworden.
Aus diesem Grund wird darüber nachgedacht, ausgediente Leuchttürme umzunutzen, um die markanten Bauwerke auch unter ökonomischen Gesichtspunkten erhalten zu können.
Diese Idee gefiel und inspirierte Johannes Weisser, so dass er das Thema als Gestalterabschluss-arbeit aufgriff und ein Entwurf zur Umnutzung eines alten Leuchtturms erstellte. Die Arbeit entstand an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, in der Klasse Daniel Janz.
So galt es, beim Entwurf in einem historischen Gebäude einen Wohn- und Aufenthaltsraum zu schaffen, der den bau-lichen Besonderheiten des Leuchtturms gerecht wird und die Räume bzw. Ebenen optimal nutzt.
Die sechs Ebenen des Turmes werden in die drei Bereiche getrennt: Versorgung, öffentlicher Wohnraum und privater Wohnraum.
Die erste Ebene wird in einen Versorgungsraum und einen Eingangsbereich unterteilt, wobei der Versorgungsbereich vollständig abgeschlossen ist, um Geruchs- und Lärmbelästigungen zu vermeiden.
Die zweite Ebene – also das 1. OG – gliedert sich in einen Arbeits- und einen Aufenthaltsbereich. Diese Bereiche sind in sich variabel und können je nach Anforderung verändert werden.
Die Küche wurde im nächsten Geschoss eingeplant. Der Solitär in der Raummitte trennt den Raum und definiert die unterschiedlichen Zonen. Er beinhaltet die Spüle, ein Kochfeld, eine Arbeitsplatte sowie Stauraum für Kochutensilien und Nahrungsmittel. Ein integrierter Tisch lässt sich bei Bedarf ausziehen und bietet die Möglichkeit zur Essensvorbereitung sowie um auch als Essplatz genutzt zu werden. Links im Raum trennt eine Tür die Küche von den darüberliegenden, privaten Räumen ab. Im 3. Obergeschoss wurden Bad, WC und eine Sauna untergebracht.
Um die Sauna herum gruppieren sich eine Badewanne, zwei Waschbecken und ein WC.
Um eine Trennung des eventuellen Gästeverkehrs und des privaten Bereichs zu erreichen, befindet sich der Eingang des WC’s direkt neben der Treppe und wird durch ein Regal räumlich abgetrennt.
Das Schlafzimmer befindet sich im 4. Obergeschoss und hat einen zentral angelegten Schlafbereich. Die Erschließung läuft an der Wand entlang und garantiert so einen Sichtschutz. Vor dem Bett wurde ein raumhoher Schrank vorgesehen, um den geringen Stauraum optimal zu nutzen.
Der krönende Abschluss bildet die vollverglaste Kuppel, die praktisch frei von fixierten Möbeln ist und so nach den jeweiligen Bedürfnissen einfach ummöbliert werden kann.
Der Mensch soll diesen Raum nach seiner momentanen Stimmung gestalten und genießen können.
Mit einem 360°-Ausblick bildet diese Ebene räumlich und qualitativ den Höhepunkt dieses Leuchtturmes. o
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