Montageschäume auf Polyurethanbasis, kurz PU-Schäume genannt, sind heute von der Baustelle nicht mehr wegzudenken. Ihren Erfolg im Bauhandwerk verdanken sie ihren vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Außerdem besitzt kein anderer Dämmstoff eine so geringe Wärmeleitfähigkeit wie der ausgehärtete PU-Schaum.
Als Dämmstoff wird PU-Schaum vor allem zum Auffüllen von Hohlräumen oder zur Abdichtung an Fensterrahmen oder an unzugäng-lichen Stellen (Dachfugen) verwendet. Man kann mit ihm aber auch unterschiedliche Materialien miteinander verkleben. Beispiel: Einsetzen von Türzargen.
Doch bei aller Freude über das praktische Material gibt es auch viele Fragen: Was ist bei der Haltbarkeit zu beachten? Was muss der Handwerker wissen, um Qualität von billigen Angeboten unterscheiden zu können? Und nicht zuletzt: Wie beeinflusst die richtige Verarbeitung die Qualität und die Schaumausbeute? Um Ihnen diese und weitere Fragen zu beantworten, starten wir die Serie “Praktische Tipps für die Verarbeitung von PU-Schäumen”.
Bei Montageschäumen wird zwischen 1-Komponenten- und 2-Komponenten-Schäumen unterschieden. 2K-Schäume verwenden einen Härter als Zusatz, der die Zeit des Aushärtens verkürzt. Zum Einsatz kommen Schäume entweder als Adapter- oder als Pistolenschäume. Die Anschaffung einer Pistole lohnt aber erst, wenn große Schaummengen (über zehn Dosen) verarbeitet werden müssen.
Schäume bieten bei geringem Gewicht ein großes Volumen. So beträgt bei 1K-Schäumen die Schaumausbeute einer 750 ml-Kartusche bis zu 45 Liter (1K-Schaum von fischer). Beim Austragen sind Schäume flexibel und formbar, später werden sie steif und von hoher Festigkeit, so dass sie sich bei Bedarf auch sägen, schneiden und schleifen lassen. Nach der Aushärtung können sie mit bauüblichen Materialien überputzt, überklebt oder überstrichen werden.
Haltbarkeit beachten!
Nicht jeder Hersteller gibt klar und deutlich Auskunft über die Haltbarkeitsdauer des Doseninhalts. Das ist auch nicht zwingend vorgeschrieben. Dabei hängt die Qualität von Schäumen wesentlich vom Alter des Materials ab. PU-Schaum aus zu alten oder unsachgemäß gelagerten Dosen lässt sich schlechter ausschäumen und die Ausbeute kann deutlich geringer ausfallen.
Ein weiterer Alterungseffekt bei PU-Schäumen ist der Treibgasverlust. Die Gase, die dafür sorgen, dass der Inhalt aus der Dose getrieben und aufgeschäumt wird, verflüchtigen sich mit der Zeit durch das Dosenventil. Wichtig ist auch die Gasmischung: Billige Treibgase wie Propan und Butan verflüchtigen sich schneller als hochwertige Gasgemische.
In der Regel sind PU-Schäume neun Monate haltbar. Hochwertige Produkte können auch 12 oder 15 Monate ohne Qualitätseinbußen gelagert werden. Auf jeden Fall sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass auf der Dose das Verfallsdatum eindeutig zu erkennen ist.
Wer Fragen rund ums Thema Bauchemie hat, kann sich beim Befestigungsspezialisten fischer Rat am Service-Telefon holen: 0 18 05/20 29 00 oder auch im Internet unter www.fischerwerke.de. o
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