„Schraube neu erfunden“

Immense Ressourcen an Zeit und Geld habe man investiert, erklärt das Heco-Management bei der Premiere der Weltneuheit in Schramberg. Auf das Ergebnis sind die Verbindungs-Spezialisten aus dem Schwarzwald sichtlich stolz. Ganz selbstbewusst wird erklärt: „Wir haben die Schraube neu erfunden!“

Und in der Tat, die Geometrie des Gewindes der Heco-Unix ist eine pfiffige Innovation: Die Steigung des Vollgewindes nimmt im mittleren Bereich stetig ab und ist im hinteren Gewindebereich kleiner als an der Spitze der Schraube. Dadurch entsteht ein Zusammenzieheffekt, der Platten und Holzteile trotz des Einsatzes eines Vollgewindes zusammenzieht. Durch das Vollgewinde werden die zu verbindenden Bauteile zusätzlich axial fixiert. Die negativen Wirkungen durch „Kriechen“ des Holzes beim Einsatz von Teilgewindeschrauben werden dadurch verhindert.

Darüber hinaus werden Plattenwerkstoffe bereits vor Erreichen der Kopfauflage an der Unterkonstruktion bzw. an einer zweiten Platte angeklemmt. Der Kopf muss somit nicht unnötig tief versenkt werden um eine präzise Passung zu erzielen. Die besondere Kraft und Vielseitigkeit, die in dem innovativen Gewinde steckt, beweist die Heco-Unix auf zahlreichen Einsatzgebieten. Beim Verschrauben von zwei Holzteilen lassen sich trotz eines Vollgewindes die Hölzer ohne zusätzlichen Aufwand spaltfrei miteinander verschrauben.

Ein weiterer Vorteil der Heco-Unix liegt darin, dass die Holzelemente nicht durch den Kopf, sondern durch das Gewinde fixiert werden. Dies ermöglicht ein höheres Lastniveau gegenüber dem Kopfdurchzug bei größeren Anbauteildicken.

Die neue Schraube gibt es in zwei unterschiedlichen Spitzenausführungen. Die Unix-plus mit der „plus“-Spitze besitzt ein verzahntes Gewinde zur Anwendung in Dübel und Holzwerkstoffen. Ohne den Dübel zu beschädigen, dreht sich die Schraube leicht und sicher ein und ermöglicht Ausziehwiderstände. Beste Auszugs- und Überdreheigenschaften erreicht die Heco-Unix-plus insbesondere bei Verschraubungen in Spanplatten.

Die Unix-top mit der von Heco bekannten Topix-Spitze ist insbesondere für Anwendungen im Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz geeignet. Diese Spitze reduziert die Spaltwirkung im Holz und lässt sich deutlich schneller verarbeiten.

Besonderes Know-how steckt auch im Kopf der Universalschraube. Der Kombikopf mit den patentierten Frästaschen eignet sich sowohl für Montagen im Beschlag, als auch für Verschraubungen im Holz. Er passt genau in eine 90°-Senkung. Durch die hinterschnittenen Frästaschen reibt die Fräskante nicht an der Beschlagoberfläche. Dadurch wird die Beschlagoberfläche beim Einschrauben nicht beschädigt. Darüber hinaus sorgen die Frästaschen beim Einsatz in Holz für ein leichtes Versenken des Kopfes.

Ein wesentlicher Vorteil für Schreiner und Tischler ist die Zeitersparnis im Korpusbau mit beschichteten Spanplatten. Beim Zusammenschrauben zweier Spanplatten entsteht zwischen den beiden Platten zwangsläufig ein Spalt. Deshalb ist es in vielen Fällen notwendig, die Elemente aufwändig vorzuspannen. Dank der innovativen Gewindegeometrie der Heco-Unix ist dieser Aufwand nicht mehr notwendig. Das neuartige Vollgewinde zieht die Platten von alleine zusammen und fixiert die Bauteile mit dem Gewinde. Der Kopf kann oberflächenbündig verschraubt werden.

Diese Kombination der Eigenschaften schafft eine neue Universalschraube: Die Heco-Unix ist vielseitig und für ein breites Spektrum an Anwendungen geeignet.

Damit verbindet sich auch ein nicht zu unterschätzender „logistischer“ Effekt: Die neue Schraube reduziert auch das für die Aufgaben von Schreinern und Holzbaubetrieben notwendige Schraubensortiment deutlich. Dies spart Aufwand, Lagerfläche und Geld. Die Unix ist derzeit in den Durchmessern 3,5 bis 6,0 mm erhältlich. Die Edelstahlausführung für den Außenbereich rundet das Sortiment ab. Weitere Ausführungen sind fest eingeplant.

Die Heco-Schrauben GmbH & Co. KG kann auf lange Erfahrung und viele bedeutende Innovationen verweisen. Dank eines hohen Qualitätsanspruchs und einer ausge-prägten Innovationskraft, die zu zahlreichen Patenten führte, hat sich das Unternehmen zu einem führenden Spezialisten für moderne Befestigungstechnik im professionellen Handwerk entwickelt.

Mit einem klaren Bekenntnis zum Standort produziert die Familie Hettich seit der Gründung im Jahr 1888 in Schramberg. Unter der Leitung von Stefan und Guido Hettich entwickeln, fertigen und vertreiben heute 200 Mitarbeiter Schrauben und Elemente für Befestigungen in der Holzverarbeitung, im Beton- und Metallbau sowie für die Schwerlastbefestigung.

Auf einer Produktionsfläche von 15 000 m² werden insgesamt etwa 1,5 Milliarden Schrauben pro Jahr produziert, das entspricht einer Strecke von 64 000 km oder reicht eineinhalb Mal um den Äquator.

Heco-Schrauben verfügen über eine spezielle Geometrie, die für eine schnelle und zuverlässige Verarbeitung sorgt. Das Programm bietet eine große Auswahl zwischen unterschiedlichen Werkstoffen, Oberflächen und einer großen Bandbreite an Geometrie-Variationen von Kopfform, Gewindeform, Antrieben und Spitzenausführungen.

Maßstäbe konnte der Schraubenspezialist auch im Zulassungswesen und damit in punkto Sicherheit setzen. Dazu werden modernste Berechnungsverfahren eingesetzt und eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Materialprüfungsanstalten gepflegt.

Heco ist mit seinen Produkten weltweit durch exklusive Vertriebsstützpunkte oder Vertriebspartner vertreten. Kernmärkte in Europa sind Deutschland, Österreich, Schweiz, Benelux und Frankreich. In den USA arbeitet das Unternehmen mit Lizenzpartnern zusammen. (mm) ■

Heco Schrauben GmbH & Co. KG

78713 Schramberg

Halle 10.1, Stand 500