Alles begann vor ca. 40 Jahren mit dem Auftrag, eine größere Menge Stapeltische zu fertigen. Schreinermeister Waldemar Christians hatte seinerzeit die Idee, die Zargen für diese Tische mittels doppeltem Schwalbenschwanz zu verbinden. Die Rahmenteile wurden je auf 45° abgelängt, mit einem Fräser in die Stoßflächen eine Schwalbenschwanznut eingefräst und die zugehörigen Doppelkeile auf einer Oberfräse erstellt. Die Montage schließlich war denkbar einfach: Seitenteile zusammenstellen, Doppelkeil in die gegenüberliegenden Nuten einschlagen – fertig.
Der Schreinermeister entwickelte schließlich noch ein interessantes Verfahren für die rationelle Herstellung dieser Verbindung: in einem Arbeitsgang werden die Werkstücke, die zusammengefügt werden sollen, auf (beliebige) Gehrung geschnitten und in die Schnittflächen eine Keilnut eingearbeitet. Der Clou: als Werkzeug dient eine modifizierte, verlängerte Tischkreissäge. In Schnittrichtung auf gemeinsamer Schwenkachse sind zwei weitere, verstellbare Sägeaggregate nachgelagert, die in die Schnittfläche eine V-Nut einschneiden.
So werden die einst getrennten Arbeitsschritte, Ablängen und Einbringen der Nut, in einem zusammengefaßt. Da gesägt (und nicht gefräst) wird, ist eine hohe Vorschubgeschwindigkeit möglich. Die Nutweite läßt sich auf unterschiedliche Materialien und deren Festigkeit anpassen.
Gehrungen, die sonst, wenn überhaupt, nur mit einer aufwendigen Vorrichtung gespannt werden können, lassen sich mit dieser Verbindung problemlos zusammenfügen.
Zur Zeit sucht der innovative Schreinermeister Christians noch einen Partner für die Fertigung und den Vertrieb dieses Verfahrens.
(W. Christians, 42855 Remscheid, Fax 02 191-92 98 01) n
Teilen: