Die Europäische Schwarz-Pappel (Populus nigra L.) gehört zu den Baumarten, die eigentlich weit verbreitet sein müssten, aber inzwischen so selten geworden sind, dass sie in den Roten Listen bedrohter Pflanzenarten stehen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Vor allem Veränderung (Grundwasserabsenkungen) und Verluste (Rodung) natürlicher Flussauen durch Menschen sowie vermehrte Verwendung von anderen noch rascher wachsenden nicht heimischen Pappelarten oder Kreuzung mit ihnen. So kommt es, dass ältere, echte Schwarz-Pappeln schon eine kleine Sensation sind. Sie werden daher in mehreren Ländern Europas und einigen deutschen Bundesländern erfasst und kartiert.
Unverwechselbare Erkennungsmerkmale: Fast so breite wie hohe Kronen mit weit ausladenden Ästen und mit ziemlich großen Blättern, die schon bei leichtem Wind auffallend flattern.
Der Name Schwarz-Pappel geht auf die im Vergleich zu anderen Pappeln dunkle Rinde zurück. Ältere Bäume bilden eine eindrucksvolle Netzborke aus. Schwarz-Pappeln können 35 m hoch und 2 m dick werden. Ihr Höchstalter sind beachtliche etwa 200 Jahre.
Die Heimat der Schwarz-Pappel ist ganz Europa – ausgenommen der Norden – wegen des Wärmebedarfs. Wegen ihres hohen Licht-, Wasser- und Nährstoffbedarfs gehört die Schwarz-Pappel zu den konkurrenzschwachen Baumarten, die fast nur in natürlichen Weichholz-Auenwäldern direkt am Flussufer eine Chance haben.
Das Holz hat eine nur geringe Nutzholztauglichkeit, eignet sich aber gut zur Herstellung von Spanplatten und Zellstoff. Zukunftsträchtig sind Energieholzplantagen (kein Wald!); zusätzlicher Effekt: Bindung von Kohlendioxid. Mit Schwermetallen belastete Böden lassen sich mit Pappeln entgiften.
Fazit: Schwarz-Pappeln benötigen dringend mehr Beachtung, Schutz und Pflege. Das Kuratorium „Baum des Jahres“, welches den gleichnamigen Titel vergibt, ruft dazu auf, Schwarz-Pappeln zu schützen und den Lebensraum nicht weiter schrumpfen zu lassen.
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