Kritisch zur Handwerksordnung, insbesondere zur Notwendigkeit des Meisterbriefes als „muss“ für den Schritt in die Selbstständigkeit, äußerte sich Marcus Schneider, Vorsitzender des Bundesverbandes Junger Unternehmer (BJU): „Wir wollen nicht den Meisterbrief abschaffen. Selbstständigkeit muss aber auch ohne Meisterbrief möglich sein. Wir brauchen einen freien Wettbewerb zwischen Meisterbetrieben und anderen Handwerkern.“
Für Existenzgründer im Handwerk, gerade auch für dringend gesuchte Unternehmensnachfolger, stelle die Handwerksordnung ein Hemmnis auf dem Weg in die Selbstständigkeit dar. Nur für Meister oder für Unternehmer, die Meister beschäftigen, sei die selbstständige Tätigkeit im Handwerk möglich. Dies bedeute längere Ausbildungszeiten oder höhere Personalkosten.
„Wir jungen Unternehmer setzen auf den mündigen Kunden. Der Kunde soll – wie in jeder anderen Branche auch – selbst entscheiden, wem er einen Auftrag erteilt. Der Meisterbrief sollte für das Unternehmen eine Werbung, aber keine Markteintrittshürde sein“, forderte Schneider. Dass ein Meisterbetrieb keine Garantie für Qualität ist, wisse jeder aus eigener Erfahrung. Letztlich komme es auf qualifizierte und motivierte Handwerker an, die vor Ort eingesetzt werden. o
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