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Sesam öffne dich

Grifflose Möbelfronten
Sesam öffne dich

Sie heißen „Push-to-open“ oder „Touch Latch“ oder „Push“ oder „Tipp-on“: Die Rede ist von einer neuen Beschlägegeneration – genauer gesagt, eigentlich eine Neuauflage eines Beschlags, der landläufig unter dem Begriff Quick- oder Federschnäpper bekannt wurde – mit denen sich grifflose Türen, Schubkastenfronten und Auszüge öffnen lassen.

Fronten ohne Griffe sind derzeit absolut in. Dies zeigte sich schon auf der Möbelmesse in Köln und aktuell auf der Eurocucina in Mailand recht deutlich.

Um dem aktuellen Trend nach grifflosen Möbeln zu folgen und gerecht zu werden, entwickelten mehrere Beschlägehersteller entsprechende Beschläge. Ein einfaches Antippen auf der Tür oder Schubkasten- bzw. Auszugsfront genügt und die Front öffnet sich. Dabei genügt auch ein leichter Druck auf die Front, der bei Unterschränken auch mit dem Knie ausgeübt werden kann.
Beim Druck auf die Tür oder das Auszugsvorderstück wird die Funktion des Beschlages ausgelöst und stößt die Front ein Stück auf. Selten wird eine Front ganz geöffnet, was auch der Sicherheit dient (Kinder!). Beim Schließen fängt der Magnet oder ein Federmechanismus die Tür oder das Vorderteil und mit leichtem Druck muss die Tür dann geschlossen werden. Dabei spannt sich der Mechanismus im Beschlag, der beim Öffnen nötig ist, um die Front aufzustoßen.
Nachteilig dabei ist, dass die Türen und Vorderstücke bei derartig angeschlagenen Fronten nicht exakt auf den Korpusseiten aufliegen. Die Beschläge benötigen dieses kleine Spiel für die Auslösung des Mechanismus. Auch die Justierung der Türen und Auszugsfronten ist beim Einsatz derartiger Beschläge selten oder nur bedingt möglich.
Ein weiterer Nachteil dieser „Öffnerbeschläge“ ist, dass eine Dämpfung der Tür oder des Auszugs dabei nicht möglich ist – Dämpfen und Öffnen schließt sich gegenseitig aus.
Das Öffnen und Dämpfen in einem Beschlag – also leichtes Antippen zum Öffnen und das sanfte Schließen und Anziehen der Fronten vereint – ist, nach heutigem Stand, nur motorisch möglich. Die Firma Blum präsentierte auf der interzum 2005 erstmals eine Studie mit einem Vollauszug, bei dem mit leichtem Fingerdruck die motorische Öffnungsbewegung ausgelöst wird und beim Schließen der Motor den Auszug sanft und leise in Endstellung einzieht. Dabei übernimmt der Motor nur das Öffnen und die Schließfunktion – außerhalb dieses Bereichs ist der Auszug frei beweglich.
Ob und wie eine „Motorisierung“ von Auszügen standardmäßig gewünscht und realisiert wird, ist wohl noch Zukunftsmusik!
Eine andere Variante für grifflose Fronten – dies sollte hier nicht unerwähnt bleiben – sind hinterschnittene Türen und Auszugsvorderstücke oder Griffmulden, die hinter den Fronten montiert werden. Hierfür liefern heute diverse Hersteller auch entsprechende Griffmulden und Beschläge. Diese grifflosen Fronten lassen jedoch kein feines Fugenbild zu, da für den Eingriff in die Hinterschneidung eine Fuge von rund 20 bis 25 mm Breite erforderlich ist. Eine Lösung, die gerade in Küchen akzeptabel ist und immer häufiger angeboten wird. Nachteilig erscheint hierbei der relativ hohe Verschmutzungsgrad dieser Griffmulden – insbesondere bei Küchen. Die neuen Beschläge eröffnen den Benutzern noch mehr Komfort und geben dem Designer, Schreiner und Innenausbauer einen größeren Gestaltungsspielraum bei der Konzeption von Fronten.
Tipp-on von Blum
Für das Öffnen und Schließen von Türen ohne Griffe empfiehlt der Vorarlberger Beschlägespezialist Blum eine neue Lösung: „tipp-on“. Türen schwenken in einem angenehmen Öffnungswinkel auf, so dass das Fassen der grifflosen Front zum weiteren Öffnen bequem und einfach erfolgen kann. Ein Magnet hält die Tür in geschlossenem Zustand exakt und zuverlässig. Abgestimmt ist die neue Lösung auf das bewährte Clip top-Scharniersystem. Die Blum-Lösung für grifflose Möbel wird für alle Standardscharniere angeboten.
Leichtes Antippen von Auszügen und Schubkästen – im Unterschrank auch mit dem Knie möglich – macht das Arbeiten in modernen Küchen zum Vergnügen. Hände bleiben somit frei, um Staugüter in Auszügen und Schubkästen ergonomisch vorteilhaft zu verstauen. Die neue „Blum-Lösung für grifflose Möbel“ kann bequem ohne Werkzeuge montiert werden.
Die gut zugängliche Tiefenverstellung für Blenden schafft exakte Fugenbilder bei Möbeln. Der Abstand zwischen Korpus und Front, der zum Auslösen des Öffnungs- und Schließmechanismus bei grifflosen Möbeln notwendig ist, wird höchst gering gehalten. Die Blum-Anwendung für grifflose Möbel ist für „Tandem-Teilauszüge“ und „Tandem plus-Vollauszüge“ erhältlich und kann werkzeuglos befestigt werden.
Touch Latch von Grass
Das Touch Latch Beschlagsystem von Grass bietet dem Benutzer beim Öffnen eines Auszugs keine Einschränkungen gegenüber herkömmlichen Systemen.
So kann der Touch Latch Beschlag, durch beliebiges Tippen auf einen beliebigen Punkt der Front, problemlos geöffnet werden und ermöglicht dem Nutzer einen komfortablen Zugriff. Das Schließen unterstützt die einmalige Fangfunktion, einmal zugeworfen bleibt die Schublade geschlossen. Dabei ist die Funktionsweise hundertprozentig mechanisch konzipiert.
Weiterer Vorteil: Programme können ohne weitere Probleme um die Variante „grifflos“ erweitert werden, da bestehende Korpusse und Frontmaße nicht verändert werden müssen.
Push von Häfele
Für grifflose Fronten bietet Häfele das Öffnersystem „Push“, mit dem sich Türen und Auszugsfronten mit leichtem Druck öffnen lassen. Bei Türen wird das Federscharnier „Duomatic“ eingesetzt und der Push-Schnäpper im Korpus befestigt. An der Türinnenseite wird das Verschlussteil eingebohrt und eingeleimt. Schon bei leichtem Druck auf die Front öffnen sich die Türen automatisch. Beim Schließen verriegelt der Push-Schnäpper – unter leichtem Druck – und hält die Tür geschlossen.
Für Schubkästen und Auszüge bietet Häfele das Schubkastensystem „Legobox“ – ein Vollauszug ohne Selbsteinzug mit Push. Push ist hier eine Ausfahreinrichtung für grifflose Fronten, welche mit leichtem Druck auf die Front ausgelöst wird.
Push-to-open von Hettich
Unter dem Namen „Push-to-open“ – kurz P2O – bietet Hettich für den Wohnbereich drei unterschiedliche Lösungen, mit denen sich Möbeltüren auf leichten Fingerdruck öffnen lassen.
Auf Basis eines Magneten funktioniert „P2O Magnet“. Beim Druck auf die Tür gibt der Magnet diese zum selbsttätigen Öffnen frei, wobei der Beschlag in die Korpusseite eingebohrt oder an die Korpusseite aufgeschraubt wird.
Bei „P2O Pin“ besteht die Technik aus einem an die Korpusseite aufzuschraubenden Gehäuse und einem in die Tür einzubohrenden Pin. Dieser löst beim Antippen der Möbeltür das selbsttätige Öffnen aus.
„P2O Universal“ besteht aus einem Träger- und dem eigentlichen Türöffnungselement. Das Trägerelement wird auf die Korpusseite geschraubt. Darauf lässt sich der Türöffnungsmechanismus werkzeuglos aufklipsen. Auch bei dieser Variante genügt ein leichter Druck, damit sich die Tür komfortabel öffnet.
„P2O Magnet“ und „P2O Pin“ werden zusammen mit speziellen selbstöffnenden Scharnieren der „Intermat“-Serie eingesetzt, die in verschiedenen Kröpfungen erhältlich sind. Die Universal-Variante lässt sich mit allen Federscharnieren verwenden. ■
von BM-Redakteur Werner Pfeifer
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