„Heinz Otto Pfingsten hat sich um das Deutsche Tischlerhandwerk verdient gemacht“, so Hermann Meyer, Vorsitzender des Bundes- und Landesausschusses (Niedersachsen/Bremen), Berufsbildung bei der Verabschiedung des langjährigen Mitglieds des Berufsbildungsausschusses. Ort der Handlung: Berufsbildungstagung des Landesinnungsverbandes HKH Niedersachsen/ Bremen am 16. April 1999 in Liebenau. Anlaß: Beendigung der Ehrenamtstätigkeit im Ausschuß Berufsbildung (Herr Pfingsten wird aber weiterhin im Bereich „Evaluation“ tätig sein).
Eine von dem ehemaligen Lehrer an der Fachschule Technik Hildesheim, Hans Wehmeyer, gedrechselte Schale aus Russischer Eiche, Tanne und Rotbuche aus dem Hildesheimer Wald, war das Dankeschön, das Studiendirektor Christoph Markert, Hannover, im Namen seiner zahlreichen Berufsschullehrer-Kollegen, die Heinz Otto Pfingsten über Jahre hinaus in seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten begleitet hatten, überreichte. „Die Arbeit war nur machbar weil viele Kollegen zu mir standen“, fand der Beschenkte sichtlich gerührt seine Dankesworte.
Eine feierliche Ehrung wurde Oberstudiendirektor a. D. Heinz Otto Pfingsten auch acht Wochen später auf der Landestagung des Wirtschaftsverbandes des Holz-, Aluminium- und Kunststoffverarbeitenden Handwerks Niedersachsen/ Bremen am 12. Juni 1999 in Lüneburg zuteil. Im Namen des Bundesverbandes HKH überreichte Verbandspräsident Guido Ossenkopp dem ausscheidenden Heinz Otto Pfingsten für die großen Verdienste um das Deutsche Tischlerhandwerk die Silberne Ehrennadel des Bundesverbandes des Holz- und Kunststoffverarbeitenden Handwerks. Der Geehrte habe maßgeblich dazu beigetragen, daß die im August 1997 in Kraft getretene neue Ausbildungsordnung die „wohl modernste in ganz Deutschland ist“! Pfingsten, den er als „Urgestein der Berufsbildung“ bezeichnete, sei über 40 Jahre lang ehrenamtlich für das Deutsche und Niedersächsisch/Bremische Tischlerhandwerk tätig gewesen.
Der am 14.5.1934 in Hannover geborene Heinz Otto Pfingsten hat nach dem Besuch einer privaten Oberschule das Tischlerhandwerk von 1948 bis 1951 von der Pike auf gelernt. Stets den Spruch seines Großvaters „Auch als Handwerker kann man stets weiterkommen“ vor Augen, sann er jedoch nach Höherem. So belegte er schon in der Lehrzeit Abendkurse. Nach 2,5 Gesellenjahren absolvierte er von 1953 bis 1955 die damalige Meisterschule für das Gestaltende Handwerk in Hildesheim, die er als Staatl. geprüfter Techniker, Refa-Grundschein und Sonder-Reifeprüfung verließ, um nach einer sechsmonatigen Technikertätigkeit 1956 das Berufsschullehrerstudium in Wilhelmshaven aufzunehmen. Seine Gewerbelehrertätigkeit begann dann 1959 in Hannover und bald darauf auch sein ehrenamtliches Wirken im Dienste des Tischlerhandwerks, das so vielfältig war, daß wir uns in diesem Bericht auf das Wesentlichste in Stichworten beschränken müssen.
Von 1961 bis 1992 Refa-Lehrer bei allen Meistervorbereitungslehrgängen in Niedersachsen; Obmann des Arbeitsausschusses Zeichnungen im Fachnormenausschuß Holz des DIN; Leiter der Lehrplankommissionen und Lehrerfortbildungslehrgängen; Mitglied des Berufsbildungsausschusses und zahlreicher anderer; Fachbeirat Holztechnik des Bundesinstitut für Berufsbildung Berlin (BIBB); Vorsitzender des Rahmenlehrplanausschusses und vieles mehr.
Am 2. Januar 1969 hatte Heinz Otto Pfingsten seinen Dienst als Direktor der Berufsbildenden Schulen in Neustadt a. Rbge. angetreten, den er nach 27 Jahren am 1.2.1996 mit der Pensionierung beendet hatte. n
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