Die Härtung von üblichen UV-Lacken erfolgt durch eine kettenreaktionsartige Verknüpfung der Lackharzmoleküle. Der Start der Kettenreaktion wird durch Belichten mit UV-Lampen ausgelöst. Sauerstoff aus der Luft stört diese Kettenreaktion, so dass die Lackoberfläche flüssig oder klebrig bleiben kann. Die Stör-Reaktion wird als Sauerstoff-Inhibierung bezeichnet.
In der klassischen UV-Härtung ermöglicht der Einsatz von Hochleistungsstrahlern bei kurzem Abstand zu dem Werkstück in Verbindung mit einer geeigneten Lackzusammensetzung das Zurückdrängen dieser Sauerstoff-Inhibierung. Auch mit dem Einsatz von Wachsen als Lackadditiv, die auf der Lackoberfläche einen Barrierefilm ausbilden, kann der Ausschluss des Sauerstoffs erreicht werden.
Um auf Lackadditive verzichten zu können, werden auch sauerstofffreien, unreaktive Gase, die so genannten Inertgase eingesetzt. In der Regel werden dazu Bandanlagen verwendet, in denen die Luft mit einem Inertgas-Strom verdrängt wird. Bei flachen Werkstücken kann hier der Gasbedarf noch wirtschaftlich sein. Häufigstes Inertgas ist Stickstoff; Sauerstoffarme Verbrennungsgase werden ebenfalls eingesetzt. Kohlendioxid als Inertgas ist bekannt, allerdings kaum in Anwendung.
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