Liebe Leserin, lieber Leser,
angesichts der aktuellen Entwicklungen im Bereich der CNC-Technologien wird ziemlich deutlich: Es kann eigentlich nicht mehr darum gehen, ob Schreiner und Tischler sie brauchen, sondern vielmehr um die Frage, welche Technologie individuell am besten zum Betrieb, seinen Anforderungen und den hergestellten Produkten passt. CNC-Bearbeitung entwickelt sich gerade mit sehr großen Schritten zur Schlüsseltechnologie in unserem Handwerk. Wer das ignoriert, der läuft Gefahr, vom Wettbewerb abgehängt zu werden.
Sie haben eine kleine Schreinerei und widersprechen mir jetzt vehement? CNC-Technologie ist viel zu kompliziert und teuer? Und das Tischler- und Schreinerhandwerk mit seinen vielfältigen Fähigkeiten und Fertigkeiten geht so garantiert den Bach runter, weil es nur noch darum geht, den Startknopf an der Maschine zu drücken?
Ja, CNC-Maschinen haben einst viel Geld gekostet – und jede Menge Nerven, um sie zu verstehen und produktiv zu nutzen. Heute stellt sich das anders dar. Und überhaupt: Was ist eigentlich teuer? Entscheidend ist doch, ob eine Technologie ihren Preis wert ist. Wenn sich eine 100 000-Euro-Investition binnen weniger Jahre amortisiert, ist das nicht teuer, sondern super. Hinzu kommt, dass der gekonnte Umgang mit der CNC in vielen Fällen den Betrieb um spannende und neue Möglichkeiten bereichert. Im besten Fall erschließen Sie dadurch dann ganz neues Marktpotenzial und können Dinge anbieten, die zuvor gar nicht möglich waren.
Der eigentliche Knackpunkt ist, dass eine CNC-Maschine nur das macht, was man ihr sagt. An diesem Punkt entscheidet sich, wie gewinnbringend Sie die Technik am Ende für sich nutzen können. Der Weg von der Konstruktion auf die Maschine muss sehr einfach sein. Besonders hier hat sich richtig viel getan, wie sie auch in dieser Ausgabe an mehreren Stellen lesen werden. Schreiner und Tischler müssen dazu nämlich keine CAD/CAM- oder Softwareprofis mehr sein.
Und das Schöne: Während die CNC im optimalen Fall in der Werkstatt selbstständig ganze Platten abarbeitet, können Sie das tun, wofür Sie sonst kaum Zeit haben: Kreativ Möbel oder Projekte planen, Kunden beraten oder sich mal wieder intensiv mit Ihren Mitarbeitern und Kollegen austauschen.
Das BM-Schreinerteam wünscht Ihnen einen erfolgreichen Herbst und viel Spaß mit unserer Oktoberausgabe!
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann,
Chefredakteur
