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Eigentlich war sich Markus ganz sicher. Die Gesellenprüfung hatte er bestanden, das Gesellenstück fand bei der Gesellenprüfungskommission Anerkennung und war gut bewertet worden; gute bis sehr gute Noten standen auch in seinem Gesellenprüfungszeugnis – trotzdem, erst als er dann bei der Freisprechungsfeier seinen Namen hörte, war es ihm ganz leicht, als würde ihm ein „Stein vom Herzen fallen“.

Endlich geschafft! Jetzt habe ich ausgelernt!
Doch – hat Markus wirklich ausgelernt? Hat er nicht jetzt erst die Basis erreicht, von der aus er seine berufliche Karriere aufbauen kann, ja sollte? Denn mit dem Gesellenbrief in der Tasche stehen ihm ja alle Wege „nach oben“ offen. Und dies sind im Tischler-/Schreinerhandwerk gar viele, so viele wie kaum in einem anderen Gewerk. Die Grafik „Maßgeschneiderte Karriere – Aus- und Weiterbildung im Tischlerhandwerk“ auf Seite 8 gibt dazu eine Übersicht.
Zunächst jedoch sollte der „frisch gebackene“ Tischlergeselle (die zahlreichen Tischlerinnen und Schreinerinnen mögen mir verzeihen, daß ich in meinen Ausführungen wegen der besseren Lesbarkeit nur die männliche Form wähle) auf seinem, durch die Erstausbildung geschaffenen, soliden Fundament weitere Wissensmodule aufbauen. Dies erfolgt (fast) automatisch durch die Gesellentätigkeit während der er Berufserfahrung sammeln und sich in den verschiedensten Bereichen weiterbilden kann.
Denn eines sollte ihm immer wieder klar sein: Notwendige Voraussetzung für beruflichen Erfolg ist „lebenslanges Lernen“. Nur mit ständiger Anpassung an technische Weiterentwicklungen und aktuelle Marktgegebenheiten kann er seine berufliche Qualifikation „marktfähig“ halten. Oder anders gesagt: „Wer sein Wissen nicht ständig ergänzt, läuft Gefahr, bald im Abseits zu stehen.“
Hier neue Wege der beruflichen Weiterbildung und Qualifizierung zu finden und zu konzeptionieren, hat sich der Bundesverband HKH aufs Panier geschrieben und mögliche Lösungskonzepte der klar definierten Ziele zur Diskussion gestellt (Seite 10). Das Konzept sieht für die Karriereebene zwischen Geselle und Meister einzelne Fortbildungsmodule vor, die den Gesellen befähigen sollen, bestimmte Verantwortungsbereiche zu übernehmen. Diese „Kompetenzerweiterung“ könnte, nach Meinung des Hauptgeschäftsführers des Bundesverbandes HKH, Dr. Rudolf Luers, bis in die Bereiche Marketing und Kommunikation gehen und in der Summe der „Meisterprüfung gleichstehen“.
Ziel sei aber dabei nicht die Schwächung des Meistertitels, sondern die Orientierung der Weiterbildung und gesamten Qualifizierung.
Apropos Meistertitel. Er gehört zu den erstrebenswerten Zielen der handwerklichen Ausbildung und wird durch die Erlangung des Meisterbriefes verliehen. Doch gerade dieser „Große Befähigungsnachweis“, der zur Führung eines Betriebes und zur Ausbildung von Lehrlingen im Handwerk berechtigt, ist in letzter Zeit in die Diskussion geraten. Selbst von Abschaffung ist die Rede.
In dieser „Not“ kam kürzlich „Schützenhilfe“ für die Verfechter des Meisterbriefes vom RWI. Das renommierte Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung wies in einer Studie nach, daß der Meisterbrief alles andere ist als eine „Zugangssperre zu den Handwerksberufen und schon gar kein Relikt einer zünftischen Vergangenheit, sondern ein Instrument moderner Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik“.
Die Studie unterstreicht eindrucksvoll, daß der „Große Befähigungsnachweis“ unverändert ein probates Mittel gegen die Arbeitslosigkeit und damit ein wirksames Rezept zur Sicherung bestehender und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze ist. (Seite 109)
Dies war auch der Tenor eines Gespräches, das ich mit dem Vorsitzenden des Bundesausschusses Berufsbildung, Tischlermeister Hermann Meyer, in Embsen-Örzen führte. Allerdings, so seine Aussage, sei es dringend erforderlich, die Meisterausbildung in verschiedenen Punkten, so z. B. im Bereich Marketing, zu novellieren.
Ähnlich sind auch die Meinungen über den Meisterbrief auf den Forum-Seiten (106 + 108) dieser BM-EXTRA Karriere.
Doch eines dürfte, wie der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hanns-Eberhard Schleyer, in der letztjährigen BM-EXTRA Karriere schrieb, unbestritten sein: „Der Meisterbrief ist und bleibt die entscheidende Voraussetzung für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks. Er ist ein Qualitätssiegel erster Güte für handwerkliche Waren und Dienstleistungen, er steht für erfolgreiche Handwerksunternehmer und ist Garant für eine qualifizierte Lehrlingsausbildung.“
Und eine qualifizierte Lehrlingsausbildung bietet das Deutsche Tischler- und Schreinerhandwerk allemal. Die im August 1997 in Kraft getretene Ausbildungsordnung zum Tischler/zur Tischlerin ist die Plattform dafür. Lebenslanges Lernen sind die Stufen auf der Karriereleiter im Holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerk. Sie zu finden und zu nutzen soll diese Ausgabe der BM-EXTRA Karriere ein hilfreicher Ratgeber sein.
Ich wünsche Ihnen dazu viel Erfolg.
In diesem Sinne
herzlichst Ihr
Peter Nagel
BM-Chefredakteur
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