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Tischlerjugend gut in Form

Bundeswettbewerb „Die Gute Form 2001“
Tischlerjugend gut in Form

Der Wettbewerb „Die Gute Form“ soll die Gestaltung im Tischlerhandwerk ins Blickfeld rücken und eines der ureigensten Berufsfelder des Handwerks bewusst machen. Der Wettbewerb soll die jungen Auszubildenden anstiften, sich vermehrt mit der Gestaltung zeitgemäßer Formgebung auseinander zu setzen. Er soll den Jugendlichen klar machen, dass ihr Tischler- / Schreinerberuf sich mit Formgebung und Gestaltung auseinander zu setzen hat. Nach den Innungs- und Landesentscheidungen stellten sich die ausgewählten Gesellenstücke der Bundesländer nochmals dem Bundesentscheid und den kritischen Beurteilungen der Jury. Auch beim dies-jährigen Wettbewerb unterstrichen die jungen Gesellinnen und Gesellen ihr Gespür für Formensprache und Gestaltung.

Zwanzig Teilnehmer – da-runter sieben junge Damen – aus 16 Bundesländern stellten sich dem Jury-Urteil und kämpften um den Gestaltungspreis, der anlässlich der LIGNA plus 2001 in der Halle 16 vergeben wurde. Bei dem hohen Niveau der eingereichten Arbeiten hatte es die Jury nicht leicht.

„Entscheidend für die Bewertung“, so Günter Füllgraf, Präsident des Bundesverbandes HKH bei seiner Begrüßungsrede anlässlich der Siegerehrung in Hannover, „ist eine eigenständige und überzeugende Idee. Mut zu einer eigenständigen Formensprache, Funktionalität, stimmige Proportionen und Dimensionen, gepaart mit harmonischer Materialauswahl und durchdachter Konstruktion.“
Pfiffige Ideen, schlichte Ästhetik und klare Gestaltung gaben letztendlich den Ausschlag und so wurde Sebastian Hüwel aus Beckum der Sieger beim diesjährigen Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“. Der junge Geselle aus Nordrhein-Westfalen überzeugte die Jury mit dem Gesellenstück Teemöbel. Zweiter wurde Tobias Plugge aus Emsdetten mit seiner Bank aus Zedernholz. Der dritte Preis ging an Thomas Betz aus Messkirch für seine Kommode in Ahorn und Wenge.
Erstmals wurde dieses Jahr auch ein „Sonderpreis Furnier“ – ausgelobt und mit 3500 DM dotiert von der „Initiative Furnier + Natur“ und dem „Holzabsatzfonds“ – vergeben. Die Teilnahme lohnte sich in diesem Jahr besonders. Durch die Koopera-tion mit der „Initiative Furnier + Natur“ und dem „Holzabsatzfonds“ konnte das Preisgeld für den Wettbewerb „Die Gute Form“ angehoben werden. So konnte sich der 1. Preisträger über 9000 DM, der zweite über 4000 DM und der dritte über 2000 DM freuen.
Ein weiterer Anreiz war die zusätzliche Auslobung des „Sonderpreises Furnier“. Die Teilnehmer auf den Plätzen 4 bis 9 konnten von der Firma Bosch gesponserte Handmaschinen entgegennehmen. Alle anderen Teilnehmer freuten sich über eine vom Bundesverband HKH überreichte Uhr. Die Ehre aber, auf Bundesebene dabei gewesen zu sein, ist sicher für alle die größte Motivation, sich auch weiterhin mit Gestaltung zu beschäftigen.
Der Bundeswettbewerb, der in diesem Jahr zum dreizehnten Mal ausgetragen wird, zeigte einmal mehr, welch positive Entwicklung das Thema „Formgebung“ in der Nachwuchsausbildung und Gesellenprüfung im deutschen Tischler- und Schreinerhandwerk erreicht hat.
Die Siegerstücke zeigten eindrucksvoll die Bandbreite des handwerklichen Möbelbaus im Tischler-/Schreinerhandwerk. Sie inspirieren die jeweils nachfolgende Handwerksgeneration und ermutigen Ausbilder zu einer noch konsequenteren Förderung des gestalterischen Elements bereits in der Grundausbildung.
1. Preis:
Das Teemöbel von Sebastian Hüwel wurde von der Jury mit folgender Begründung aus-gezeichnet:
Das Gesellenstück „Möbel für Mußestunden“ ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Tee. Es ist ein überzeugendes Möbel von hohem ästhetischen Reiz und von einer sensiblen Ausführung im Detail. Zwei dominante Formen stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander und überraschen in der Nutzung: statisch der rechteckige Korpus, flexibel die runde Säule. Die Zeremonie des Teetrinkens drückt sich in der gut durchdachten Funktion und Ästhetik bildhaft aus.
2. Preis:
Tobias Plugge erhielt für die Bank aus Zeder den zweiten Preis. Die Begründung der Jury: Eine ungewöhnliche Arbeit mit konsequenter, ausdrucksstarker Formensprache. Das kommunikativ angelegte Objektmöbel lässt sich funktional nicht fest-legen, sondern dient eher der Definition eines architektonischen Umfeldes – ob innen oder außen, ob privat oder öffentlich. Gute Details, stimmige Proportionen und sensibler Materialeinsatz bestimmen die ästhe-tische Wirkung. Gewürdigt wird auch der Mut – ein sehr „reduziertes Stück“ zu präsentieren.
3. Preis:
Die Kommode von Thomas Betz wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet.
Die Jurybegründung: Ein schlichtes Behältnismöbel von sensiblen Dimensionen und Proportionen sowie konsequenter Detailausbildung. Die Anziehung des Stückes beruht auf dem dominierenden Dekor – ein umlaufendes helldunkel gestreiftes Band – welches den Korpus oben und unten begrenzt. Das Dekor wird im Möbelinneren wieder aufgenommen und ergibt einen eigenen Reiz.
Sonderpreis Furnier:
Dass die „Initiative Furnier + Natur“ und der „Holzabsatzfonds“ 2001 einen Furnierpreis für die Gute-Form-Teilnehmer ausloben würde, war bei der Gesellenprüfung 2000 noch nicht bekannt.
Um den Preis einzuführen, wurde trotzdem unter den Teilnehmern des diesjährigen Bundeswettbewerbs „Die Gute Form“ ein Stück ausgewählt, das die Furnier-Preis-Anforderungen erfüllt und die Richtung aufzeigt – Verarbeitung von Furnier unter besonderer Berücksichtigung der natürlichen Wuchsmerkmale.
Der Furnierpreis ging an Sascha Frank für seine Anrichte aus Kirschbaumholz. Die Begründung der Jury: Das furnierte Gesellenstück – ein Sideboard in der Anmutung der 50er Jahre – lebt von der kreativen Materialwahl und der Verarbeitung. Grünliches Kirschbaumfurnier wurde um den Korpus herumgezogen, so dass die obere Platte nicht wie üblich längs, sondern quer furniert ist. Der Wuchs des Kirschbaumes ergibt durch die gegeneinander gestürzten Furnierblätter ein deutlich dominierendes Zick-Zack-Ornament, welches das ansonsten schlichte Möbel belebt.
Dieser Ansatz einer kreativen Furnierverwendung wird aus-gezeichnet, da er dem Sinn und Zweck des Furnierpreises entspricht. o
Die Jury
Wendelin Becherer, Becherer Möbel- und Innenausbau GmbH, Schreinermeister und Innenarchitekt, 79215 Elzach
Beate Döring, Vizepräsidentin des BDIA, Dipl.-Ing., Innenarchitektin, 53113 Bonn
Prof. Dr. Arno Frühwald, Zentrum Holzwirtschaft, Universität Hamburg, Bundesforschungsanstalt für Forst und Holzwirtschaft, 21031 Hamburg
Alexandra Kiefer, Kiefer Furnier + Design GmbH u. Co. KG, Inhaberin, 59302 Oelde-Stromberg
Hannelore Meissner-Glass, Beratung im Handwerk, Innenarchitektin BDIA, 85716 Unterschleißheim
Ulrich Müller, Chefredakteur dds , 70190 Stuttgart
Ralph Wiegmann, Industrie Forum Design, Hannover e. V., Geschäftsführer, 30521 Hannover
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