Nico Ranz ist 18 Jahre alt und hat gerade das zweite Lehrjahr seiner Schreinerausbildung absolviert. Im April allerdings war er nicht im elterlichen Betrieb, der Schreinerei Martin Ranz in Weil am Rhein, anzutreffen, sondern in einem Betrieb im französischen Perpignan. Sein Resumee: Vier Wochen sind kürzer als gedacht. Er erzählt: „Nach einer Woche Sprachschule fuhr ich freitags zusammen mit der Leiterin der Sprachschule in den in einem Gewerbegebiet angesiedelten Schreinerbetrieb, wo ich alsbald die Chefin und deren Mitarbeiter kennenlernte. Vier Gesellen, ein Lehrling und mitten unter ihnen: Ich, ein Deutscher. Spezialisiert ist der Betrieb auf Ladenbau, aber, wie ich sehen konnte, gehörten auch Küchen und Haustüren dazu. Für mich wurde es von Tag zu Tag interessanter, denn sowohl meine Chefin als auch die Arbeitskollegen konnten immer besser einschätzen, welche Arbeiten sie mir zutrauen konnten. So wurde mein Aufgabengebiet stetig erweitert und ich hatte auch bald die Möglichkeit, an mir noch unbekannten Maschinen zu arbeiten. Mir wurde Vertrauen geschenkt und die Chance gegeben, mich zu beweisen. Das hat mich sehr motiviert.
Ich durfte auch mit auf Montage und merkte schnell, dass sich die Mentalität meiner französischen Kollegen sehr von der deutschen unterscheidet: „Tranquille“ lautet das Zauberwort: immer gelassen bleiben. Der Auftrag für diesen Tag war das Einbauen einer einfachen Tür. Dem pünktlichen Feierabend stand nichts im Wege.
Mit den andern Schülern der Sprachschule habe ich viel unternommen und es sind nette Kontakte entstanden. Insgesamt kann ich sagen, dass ich von den Erfahrungen sehr profitiert habe, sowohl menschlich als auch fachlich.“ Der Aufenthalt wurde im Rahmen des Programms „Leonardo da Vinci“ organisiert.
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