Umstrukturierung und Expansion beim Maschinenhersteller Biesse, Pesaro: Die Vertriebspartnerschaft mit der Koch GmbH & Co. KG, Leopoldshöhe, wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Gleichzeitig gab die italienische Firmengruppe die Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Fusion mit dem österreichischen Plattenaufteilanlagenhersteller Schelling GmbH bekannt.
Die Firma Koch war zuletzt für den Biesse-Vertrieb im norddeutschen Raum zuständig. Die Trennung der Vertriebswege, so Biesse, sei aufgrund der hohen Anforderungen im deutschen Markt mit seinen spezifischen Besonderheiten notwendig geworden. Ein Weltunternehmen wie Biesse müsse im wichtigsten Markt Europas seine eigene Vertriebs- und Servicestrategie umsetzen. Bisher war der Maschinehersteller aus Pesaro nur in Süddeutschland mit der eigenen Vertriebstochter Biesse Deutschland Süd in Elchingen bei Ulm präsent. Für den Ausbau der Vertriebs- und Servicepräsenz sei u.a. die Einrichtung eines Technologiezentrums mit Vorführ- und Trainingseinrichtungen geplant.
Trotz eigenständiger Strategien, dies wird betont, wollen Biesse und Koch ihre freundschaftlichen Beziehungen weiter pflegen. Die Fusionsvereinbarung mit der österreichischen Maschinenfabrik Schelling GmbH, Schwarzach, sieht eine Integration beider Gesellschaften in Form eines Aktientausches zwischen dem Schelling-Inhaber Dr. Deuring und der Biesse S.p.A. vor. Der Wert dieser Transaktion wird auf ca. 30 Mio. Euro beziffert. Die Verbindlichkeiten seien hierbei nicht berücksichtigt. Die Fusion mit Schelling, so Biesse, bringe die Firmengruppe einen Schritt weiter auf dem Weg an die Börse.
Biesse sieht die Expansion mit Schelling als konsequente Weiterentwicklung seiner Strategie für die Möbel- und Plattenindustrie. Schelling verfüge gerade auf dem Gebiet der größeren Plattenaufteilanlagen über hochentwickeltes Know-how, einschließlich Vertrieb und Service.
Die Schelling GmbH konnte ihre Umsätze von 18 Mio. Euro im Jaher 1996 auf zuletzt 51 Mio. Euro steigern. Dr. Deuring, Präsident einer neuen Gesellschaft in Schwarzach, werde als Direktor für die Division „Systeme“ dem Vorstand der Biesse-Gruppe beitreten. Für den Standort Schwarzach seien für die nächsten drei Jahre Investitionen in Höhe von 7,7 Mio. Euro für Entwicklung und Produktion vorgesehen. o
Teilen: