Verschenkter Raum ist ärgerlich – insbesondere dann, wenn in verschachtelten Altbauten oder im knapp bemessenen Neubau mit jedem Quadratmeter gerechnet werden muss.
Auch der Raum unter der Treppe sollte deshalb optimal genutzt werden. Mit einem kreativen und gleichzeitig pfiffigen Konzept rückt Jan Müller im Rahmen seiner Abschlussarbeit das Stiefkind der Raumplanung in den Mittelpunkt des Interesses.
„Der Wohnraum unter der Treppe wird meist nicht effektiv genutzt“, erkannte der Student der Berufsakademie Melle. Seine Abschlussarbeit im Fach Konstruktion/Gestaltung präsentiert eine moderne Lösung, die der halbgewendelten Treppe eine multifunktionale Wirkung verleiht: Während sie zwei Etagen miteinander verbindet, trennt sie zugleich den Raum optisch in einen Wohn- und einen Essbereich. Dabei bleibt die Treppe kein statisches Element: Sie wird darüber hinaus gleichzeitig zum Stauraum, sowie ebenso auch zum vielfältig genutzten Wohn- und Lebensraum.
Zu diesem Zweck gehen die ersten beiden Stufen der Treppe in ein umlaufendes Podest ein, in das wohnbereichsseitig ein niedriges Sofa integriert ist. Ein auf Rollen gelagertes CD-Regal lässt sich quer über das Sitzmöbel schieben und so zugleich auch als Tisch nutzen. Auf der Esszimmerseite sieht die Konstruktion ein Regal mit zahlreichen Aufbewahrungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Gegenstände vor.
Praktisches Highlight ist ein aus dem Treppenraum herausziehbares Gästebett. An seine Stelle schiebt sich im Konzept tagsüber dann ein Esstisch mit zwei Sitzbänken.
Die gesamte Konstruktion überzeugt nicht nur mit durchdachten Details, sondern gleichzeitig auch durch ihre leicht wirkende Optik. Dazu verwendet Jan Müller materialseitig helle Eiche für die Treppenstufen, das Podest und für den Boden. Das integrierte Mobiliar ist weiß lackiert und bietet einen angenehmen Kontrast zum dunkelgrauen Filz des Sofas.
„Raum unter der Treppe“ – diesem Begriff verleiht die Planung eine neue Dimension: Vielseitiger, alltagspraktischer Nutzen tritt anstelle von gähnender Leere. ■
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