Der Leitgedanke zum Entwurf des Meisterstücks war die Thematik des Zusammenwachsens unterschiedlicher Kulturen, so der Meisterschüler Bruno Höll, und sollte sich symbolisch in einem zeitlosen Möbel widerspiegeln. So entstand ein Sideboard aus zwei sich durchdringenden Körpern – hell und dunkel –, die eine verbindende Einheit erzeugen.
Der horizontal freischwebende Körper erzielt – auch durch die Hinterleuchtung – eine gewisse Leichtigkeit und durchdringt optisch den stehenden Korpus. Der senkrechte Korpus soll den schwebenden Körper halten und verleiht dem Möbel die nötige Standfestigkeit. Der liegende Korpus hat keinen sichtbaren Kontakt zum Boden und zur Wand, er wird nur durch zwei Wandabstandshalter gegen das Abkippen gesichert.
Die konträre Holzauswahl von afrikanischem Zebrano und europäischem Ahorn unterstützen den Entwurfsgedanken. Die flankierenden Teile lassen sich gegenseitig austauschen, dadurch kann sich das Möbel den gegebenen Räumlichkeiten anpassen.
Die Rückwand wurde zurück-gesetzt, um in den horizontalen Körpern eine indirekte Beleuchtung zu platzieren. So wird das strenge Möbel durch die Verspieltheit des Lichtes aufge-lockert und der schwebende Charakter unterstrichen.
Korpusse und Fronten sind auf Gehrung gearbeitet und werden optisch nur durch die Griff-leisten unterbrochen. Diese verlaufen alle senkrecht und wurden aus Edelstahl gefertigt.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule Tübingen.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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