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Wenn’s unter dem Fußboden feucht ist

Ein Schimmelproblem und seine Lösung
Wenn’s unter dem Fußboden feucht ist

Auf vielfältige Weise kann Wasser oder Feuchtigkeit unter schwimmend verlegte Estriche gelangen. Die Folge sind Schimmelpilze. Weil der Hohlraum des Unterbodens durch die Randfugen mit der Raumluft in Verbindung steht, sind auch die Raumnutzer gesundheitlich gefährdet.

Wasserschäden, Überschwemmungen und Kondenswasserbildung durch Wärmebrücken an Außenwänden im Bereich des Deckenauflagers oder in Erdgeschosswohnungen über einem „kalten“ Keller oder einer Tiefgarage: In der Dämmebene unter dem Fußboden kann eine Schimmelpilzbelastung nach Feuchteeinwirkung innerhalb weniger Tage vorliegen.

Bei einer feuchten Dämmebene des Fußbodens wird üblicherweise angenommen, dass eine zeitnahe Trocknung dem Unterboden die Feuchtigkeit als Grundlage für ein Schimmelpilzwachstum vollständig entzieht. Scheinbar belegt wird dies durch den Nachweis ausströmender trockener Luft aus dem Unterboden. Bei näherer Betrachtungsweise und belegt durch entsprechende Bauteilöffnungen wird jedoch oftmals Folgendes festgestellt: Bei Trocknungsarbeiten verbleibt in der Regel Restfeuchte unter dem Estrich, da sich die zum Entfeuchten eingesetzten Luftströme den Weg des geringsten Widerstandes suchen. Durch Verinselung sind erfahrungsgemäß oftmals ganze Unterbodenbereiche nach abgeschlossener Trocknung noch nass, auch wenn die aus dem Unterboden ausströmende Luft als trocken zu bewerten ist. Letztendlich bedeutet diese Erkenntnis, dass auch nach dem konventionellen Trocknen einer Fußbodendämmung immer noch ausreichend Feuchtigkeit für Schimmelpilzwachstum unter dem Estrich verbleibt. Trotzdem ist Trocknen sinnvoll, um möglichst viel Feuchtigkeit aus dem Unterboden zu entfernen und damit die sich bildende Schimmelpilzbiomasse möglichst gering zu halten.
Schimmelpilze bestehen nicht nur aus kultivierbaren oder abgestorbenen Sporen oder Sporenpaketen. Während diese der Fortpflanzung / Verbreitung dienen, sind weitere partikelartige Bestandteile wie Sporenträger, Hyphen und Mycel-Bruchstücke Gestalt bildend. Der Organismus Schimmelpilz hat ein komplexes biochemisches „Innenleben“: Energiereiche Materialien werden aufgenommen, verstoffwechselt und in biochemisch veränderter Form wieder an die Umgebung abgegeben. Gasförmige Schimmelpilzprodukte sind Ausscheidungen des Stoffwechsels inkl. geruchsaktiver Verbindungen, die unter dem Begriff MVOC zusammengefasst werden. Hierzu gehören unterschiedlichste Einzelverbindungen aus vielfältigen chemischen Verbindungsklassen wie Aldehyde, Alkohole, Ketone, Ether, Ester, Terpene und Furane. Weiterhin ist das Freisetzen verschiedenartigster Zellinhaltsstoffe inkl. von Schimmelpilzgiften zu erwarten (spätestens wenn ein Schimmelpilz abstirbt). Schimmelpilzbestandteile können gasförmig oder partikelartig sein oder beide Eigenschaften in sich vereinen.
Bestandteile und Emissionen von Schimmelpilzen werden in der Dämmebene des Fußbodens bei vorliegender Feuchtigkeit gebildet und über die Randfuge in die Raumluft freigesetzt. Mit einem diffusionsoffenen Estrichfugensystem wurde eine einfache, sichere und kostengünstige Sanierungsmöglichkeit für mit Schimmelpilzen belastete Fußböden entwickelt (Schimmelstopp der Fa. welindo gmbh gesunde innenräume, www.welindo.de). Dieses diffusionsoffene Estrichfugensystem weist gegenüber den bislang eingesetzten Materialien oder Methoden verschiedene Vorteile auf: Keine Nutzungsaussetzung der Räumlichkeiten, einfacher Einbau, diffusionsoffen ohne Feuchtigkeitsstau, keine Wartungsfuge, gutes Kosten-/Nutzenverhältnis und preisgünstig im Vergleich zum Komplettausbau des Fußbodens inkl. Estrich und Dämmung.
Zunächst werden die Fugen eines schwimmenden Estrichs im Übergangsbereich zwischen Fußboden und Wand freigelegt und soweit möglich gesäubert. Nachfolgend wird ein Adsorptionsmittel in Granulatform eingebracht, das Stoffwechselprodukte und weitere gasförmige Verbindungen inkl. geruchsaktiver Stoffe bindet. Überdeckt wird die Fuge mit einer Membran, die Sporen, Zellwandbruchstücke und andere partikelartige Bestandteile von Schimmelpilzen zurückhält. Alle verwendeten Materialien erlauben eine Wasserdampfdiffusion. Den Abschluss bildet eine angeschraubte Fußbodenleiste, die Öffnungen und rückseitige Rillen zum besseren Abtransport von Wasserdampf haben sollte. ■

Schimmelbildung in Gebäuden

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Fachliteratur

Der Praxisratgeber „Schimmelbildung in Gebäuden“ enthält anschauliche Beschreibungen und Abbildungen für eine schnelle Ursachenermittlung, bewährte Sanierungsmethoden für eine fachgerechte Nachbesserung und konkrete Planungsvorgaben und Ausführungsbeispiele für eine nachhaltige Schimmelvermeidung.
Eine CD-ROM enthält zahlreiche Fotos und Grafiken, ein Begehungsprotokoll zur Ursachenermittlung von Schimmelbildung sowie Poster und Faltblatt mit Informationen zum richtigen Heizen und Lüften zur Weitergabe an Nutzer und Mieter.
Schimmelbildung in Gebäuden von Dr. Gerhard Führer / Jürgen Gänßmantel – Ringordner, DIN A5, 148 Euro zzgl. Versandkosten , ISBN 978-3-89827-748-8
 
Mehr zum Wissen zu Fußböden und Co. finden Sie hier: Bauelemente – BM online (bm-online.de)
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