Liebe Leserin, lieber Leser, die CNC-Technik ist in den letzten Jahren voll im Tischler- und Schreinerhandwerk angekommen und hat sich dort inzwischen als Standardtechnologie etabliert. Das unglaublich breite Spektrum an Leistungsklassen und Maschinenkonzepten bietet heute für nahezu jeden Bedarf passende Lösungen – von den kompakten Vertikalen über High-End-Fünfachsmaschinen bis hin zu spektakulär im Raum tanzenden Fräsrobotern.
Das ist die eine Seite der Medaille: Moderne Maschinentechnik ihrerseits ist problemlos in der Lage, all das zu bearbeiten und genau so in Form zu bringen, wie es dem kreativen Schreiner und Innenausbauer vorschwebt. Nur: Wie sage ich ihr das? Und: Wie organisiere ich das Maschinenumfeld samt Materialfluss so, dass der gesamte Workflow reibungslos funktioniert, die Qualität gleichbleibend hoch und die eingesetzte Manpower möglichst gering bleibt? Zwei Fragen, die am Ende des Tages über Ihre Marge entscheiden.
Fakt ist: Geld verdienen Sie nicht wirklich damit, dass Sie beispielsweise den Fräsvorschub auf der CNC von 12 auf 13 m/min erhöhen. Die dabei gesparten Bearbeitungssekunden beruhigen vielleicht das Gewissen, werden aber häufig um ein Vielfaches an anderer Stelle unnötig wieder verpulvert.
Dabei lassen sich oft bereits mit überschaubarem Aufwand erstaunliche Effekte erzielen. Beispiel: Verlagert man die Teileprogrammierung von der Werkstatt in die AV, dann steht deutlich mehr Bearbeitungszeit zur Verfügung. Mit einem Schlag erhöhen Sie die Kapazität spürbar. Weitere Tipps und Impulse rund um den Einstieg in die vernetzte Werkstatt finden Sie ab Seite 50 unter dem Titel „In drei Schritten fit für die Zukunft“.
Zukunft findet aber keineswegs nur in der eigenen Werkstatt statt. Ein Thema, das gerne verdrängt wird, in dem aber jede Menge Potenzial steckt, ist die Kooperation mit Spezialisten. Die sorgen nämlich genau dann für Wertschöpfung, wenn die eigene Kernkompetenz dies nicht mehr zulässt. So einen Zulieferer hat meine Kollegin Regina Adamczak besucht: Reichert Holztechnik, einen Spezialisten für lackierte Möbelfronten und mehr in allen erdenklichen Ausführungen. Lesen Sie selbst, wie dort mit „Lack und Leidenschaft“ sowie langjährigem Know-how individuelle Unikate mit Premiumanspruch entstehen (Seite 66).
Das ganze BM-Schreinerteam wünscht Ihnen viele interessante Impulse in dieser Ausgabe!
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann
BM-Chefredakteur
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