Drei Tage lang – Mitte September 1999 – traf sich die Holzwirtschaft in Bad Wildungen, um das 60jährige Schuljubiläum zu feiern. 60 Jahre Holzfachschule – das sind sechs Jahrzehnt erfolgreiche Entwicklung, welche mit einer einfachen Sägewerkerschule begann. Heute ist die Holzfachschule eine der führenden privaten Bildungseinrichtungen der Holzwirtschaft.
Zu Beginn der Holztage trafen sich am Freitag Vertreter der Bildungseinrichtungen der Holzwirtschaft aus Rosenheim, Göppingen, Kassel und Bad Wildungen zum Erfahrungsaustausch sowie Vereine zu Mitgliederversammlungen. Ebenso tagte der Ausschuß Betriebstechnik und Treppenbau des HKH Hessen. Gemeinsam mit ehemaligen Lehrern und Absolventen wurde der Erfahrungsaustausch am Abend im gemütlichen Rahmen auf Schloß Friedrichstein sowie auf dem Gelände der Holzfachschule fortgesetzt.
Bei hochsommerlichen Temperaturen konnten mehr als 600 Besucher in den Werkstätten technisches Know-how auf den Gebieten der Holzbearbeitung, der Holzverarbeitung und dem Modellbau bestaunen.
Ein Höhepunkt für die Tischler und Schreiner war der Tag der offenen Tür – am Samstag – bei dem in einer “Mini-Messe” allein für das holzverarbeitende Handwerk 21 Unternehmen mit ihren Erzeugnissen präsentierten. Darunter waren namhafte Hersteller von Holzverarbeitungsmaschinen, handgeführten Elektrowerkzeugen, Holzlacken, Holzbeizen, Holzschutzlasuren, Klebetechnik, Leimen, Holzschleifmitteln und Absaugtechnik sowie Anbieter von Beschlägen. Aber auch vom Einzug der neuesten Technik in die Holzwirtschaft konnten sich die Besucher überzeugen. So wurden u.a. CAD/CAM-Lösungen für das holzverarbeitende Handwerk und den Modellbau vorgestellt. Auch das seit Juni an der Holzfachschule eingerichtete Prüflabor des Prüfinstitutes Türentechnik + Einbruchsicherheit (PTE), Rosenheim und die neu eröffnete Technologietransfer-Stelle präsentierten sich mit ihren Leistungsangeboten. Vorträge zu den jeweiligen Fachgebieten gaben tieferen Einblick in die Themenbereiche. Von der Ausstellung der Meisterstücke waren das Fachpublikum und andere Besucher gleichermassen beeindruckt.
Weiterer Höhepunkt der Veranstaltungen war die Podiumsdiskussion zur “Bedeutung der Holzwirtschaft in der modernen Industriegesellschaft” an der namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, den Verbänden und der Wissenschaft teilnahmen. Nach einem Einführungsstatement durch Ulrich Thurmann, den Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, wurden in sachkundiger Art und Weise die Schwerpunkte der Thematik offen angesprochen. Für den Vertreter der Landesregierung und die Vertreter der Verbände ergab sich im Ergebnis dieser Podiumsdiskussion ein wichtiger Aspekt: Erstmalig nutzte ein Vertreter der Hessischen Landesregierung die Möglichkeit, die Probleme und Schwerpunkte der Holzwirtschaft vor Ort kennenzulernen und zu verstehen.
Die Teilnehmer aus allen Bereichen der Holzwirtschaft waren sich darüber einig, nur gemeinsam im ständigen Dialog die Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit zu lösen, um bestehen zu können.
Auch Besucher, welche nicht zum Fachpublikum zählten, kamen auf ihre Kosten. Wissenswertes über Holz beim Baumscheibensägen oder beim Erkennen der Holzarten in der Holzmustersammlung wurde prämiert. Recht anschaulich wurde den Besuchern vor Augen geführt, welche Vorteile Holz als nachwachsender Rohstoff aufweist und welche Menge Holz notwendig ist, um ein Liter Heizöl zu ersetzen oder eine Kilowattstunde Elektroenergie zu erzeugen. n
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