Die Mitgliederversammlung des Fachverbandes des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen fand in diesem November in ungewöhnlicher Atmosphäre statt. Rund 120 Delegierte, Obermeister und Geschäftsführer kamen im Western Saloon des Phantasialandes in Brühl zusammen. Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Dieter Roxlau, konnte von hervorragenden Zahlen berichten. Der Geschäftsklimaindex des nordrhein-westfälischen Tischlerhandwerks erreicht mit 93,9 Punkten den höchsten Stand seit Herbst 1994.
Die Auftragsreichweite würde allgemein bei 7,4 Wochen liegen. Dabei hätten die größeren Betriebe – und das gelte für alle Bereiche, so Roxlau – die besseren Werte. Bei den Beschäftigtenzahlen hat sich der Aufwärtstrend noch nicht durchgesetzt.
Negativ bewertete Dieter Roxlau die Tatsache, dass die Verkaufspreise im Gegensatz zu den Einkaufspreisen nicht wesentlich gestiegen seien. „Die aktuelle, gute Situation darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die strukturellen Probleme im Tischlerhandwerk noch nicht überwunden sind“, so Dieter Roxlau.
Hoffnungen konnte den Anwesenden der Gastredner machen. Professor Michael Grömling, vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, stellte fest: „Wir haben die längste Stagnationsphase der Nachkriegszeit hinter uns.“
Trotz der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung werde der Aufschwung anhalten, behauptete der Professor. „Wir bekommen eine Wachstumsdelle im ersten Quartal 2007, aber die Eigendynamik müsste reichen. Wir denken, der Aufschwung hält.“
Zum Abschluss des Treffens konnte Hauptgeschäftsführer Dieter Roxlau den Mitgliedern einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr 2007 vorlegen. Dieser wurde einstimmig angenommen. Trotzdem muss der Verband auf sinkende Einnahmen reagieren. Dies machten die beiden Vorstandsmitglieder Rainer Söntgerath und Heinz Pütz deutlich, als sie die Konsequenzen vortrugen, die sich aus der großen Mitgliederbefragung im Mai und Juni ergeben haben. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen sei, dass der Verband sein Beratungs- und Schulungsangebot stärker an die wachsende Zahl der Klein- und Kleinstbetriebe anpassen müsse.
Teilen:
