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„Wir passen gut zusammen“

Weinig: Mit Holz-Her in die Plattenbearbeitung
„Wir passen gut zusammen“

Die Weinig AG, Tauberbischofsheim, hat das in Insolvenz geratene Traditionsunternehmen Holz-Her in Nürtingen mit Wirkung zum 1. April 2010 gekauft. Holz-Her hat damit seinen Wunschpartner – Weinig setzt mit der Übernahme ein strategisches Signal: Der Weltmarktführer für die Massivholzbearbeitung kann nun auch weltweit in der Plattenbearbeitung ein starkes Wort mitreden.

„Wir sehen in der Aquisition nicht nur eine Stärkung der Weinig-Gruppe sondern auch von Holz-Her“, freut sich der Weinig-Vorstandsvorsitzende Walter Fahrenschon vor der Presse im neuen Holz-Her Vertriebs- und Ausstellungszentrum im schwäbischen Nürtingen. Und er lässt durchblicken: „Massivholz ist nicht unbedingt ein Wachstumsmarkt.“ Weinig habe in der Massivholzbearbeitung einen durchschnittlichen Marktanteil von 35 Prozent, in Teilbereichen sogar von über 50 Prozent. „In dieser Position ist es schwierig, noch weitere Marktanteile hinzuzugewinnen“, so der Vorstands-Chef, der vorübergehend auch die Geschäfte der neuen „Holz-Her GmbH“ führt.

Weinig kehre mit der jüngsten Akquisition zum Wachstumskurs zurück, der durch die Wirtschaftskrise unterbrochen worden sei. In der Vergangenheit hatte Weinig die Prozesskette Massivholz konsequent durch die Integration von Schlüsselunternehmen wie Waco, Dimter, Grecon, Raimann und Luxscan komplettiert.
Mit Holz-Her komme nun ein ausgewiesener Spezialist für Maschinen zur Plattenbearbeitung hinzu. Damit avanciere Weinig zum Komplettanbieter mit einer lückenlosen und, so Fahrenschon, einmaligen Produktpalette für die Massivholz- und die Plattenbearbeitung. „Holz-Her ist das Puzzleteil, das in unserem Weinig-Bild noch gefehlt hat!“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Die Marke und das Unternehmen Holz-Her waren offenbar sehr begehrt. In der Insolvenz hätten sich die Interessenten die Klinke in die Hand gegeben, berichtet Vertriebsleiter Frank Epple. Die Erleichterung ist ihm und den anderen Holz-Her-Mitarbeitern förmlich anzusehen. Frank Epple: „Weinig ist unser Wunschpartner!“
Weiterhin sieht Weinig die Marktpräsenz des deutschen Maschinenbaus durch die Übernahme gestärkt. Fahrenschon: „Holz-Her ist eine Marke, die ein Stück heimischer Ingenieurskunst repräsentiert. Wir freuen uns, dem traditionsreichen Namen wieder Zukunft geben zu können.“
Zwei-Marken Strategie
„Die Kernkompetenz von Weinig ist das Massivholz. Dieser strategischen Ausrichtung werden wir treu bleiben“, versichert Walter Fahrenschon. In der Konsequenz werde Holz-Her unter dem Dach der Weinig Gruppe als eigenständiger Geschäfts- und Produktbereich mit eigenem Markenauftritt weitergeführt. Fahrenschon: „Wir lassen die Grünen grün, und die Orangenen orange sein.“ Holz-Her, so Walter Fahrenschon. sei ein Premium-Anbieter mit viel Potenzial, viel Know-how und internationaler Aufstellung. Als weltweit etabliertes Branchenschwergewicht biete Weinig dem neu integrierten Unternehmen eine ideale Plattform, um sein attraktives Produktportfolio wieder erfolgreich zu vermarkten.
Auf der anderen Seite hoffe Weinig besonders im Bereich CNC-Bearbeitungszentren sowie der Kanten- und Sägekompetenz technisch von Holz-Her profitieren zu können. Bei Maschinen für die Fenster- und Türenfertigung z. B. seien die CNC-Bearbeitungszentren von Holz-Her eine passende Ergänzung der Weinig-Fertigungskonzepte. Ins Auge gefasst seien auch bereits neue Produkte. Erklärtes Ziel ist der Ausbau der CNC-Palette z. B. im 5-Achs-Bereich. Weitere aktuelle Ansätze sehe man der Weiterentwicklung von Automatisierungskomponenten. Hier könne wiederum Holz-Her von Weinig profitieren.
Vielfältige Synergieeffekte erwartet
Auch im weltweiten Vertrieb könne man sich gegenseitig Märkte öffnen und die Marktdurchdringung verbessern. Prinzipiell sollen die Vertriebsstrukturen beider Unternehmen erhalten bleiben.
An der bewährten und erfolgreichen Fachhandels-Ausrichtung von Holz-Her, so Fahrenschon, werde sich nichts ändern.
Insgesamt könne Holz-Her durch das weltweite Weinig-Vertriebsnetz profitieren. So sei Weinig zum Beispiel in Lateinamerika oder in Indien vertreten, wo Holz-Her bislang nicht vertreten sei.
In Märkten, wo beide Unternehmen bereits eigene Vertriebs- und Serviceniederlassungen unterhalten, sollen die Gesellschaften zusammengeführt und ausgebaut werden. Synergiepotenziale, die in Zukunft nachhaltig genutzt werden sollen, böten sich weiter in der Fertigungs- und Materialwirtschaft, sowie im Marketing und Personalwesen: „Weinig hat eine hohe Fertigungstiefe und ausgeprägtes Know-how in der Serienfertigung. Die gegenseitige Nutzung der Fertigungskapazitäten liegt auf der Hand.“
Fahrenschon gibt ein klares Bekenntnis zu den Holz-Her Standorten Nürtingen und Voitsberg/Steiermark. Die Weinig AG hat auch das ebenfalls in Insolvenz gegangene Produktionswerk von Holz-Her Austria gekauft und führt es mit einem in der Insolvenz angepassten Mitarbeiterstand (200) weiter.
Der in Voitsberg angeschlossene moderne Stahlbau soll als eigenständige Tochtergesellschaft künftig auch für Weinig und Fremdfirmen fertigen.
Wachstumspotenzial
Durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise war der Umsatz von Holz-Her im vergangenen Jahr um die Hälfte auf 50 Mio. Euro eingebrochen. Mit Prognosen für das laufende Geschäftsjahr halten sich Fahrenschon und Epple eher zurück. So soll der Vorjahresumsatz mindestens gehalten werden. Ziel sei es aber, den Umsatz schon bald wieder zu steigern. Dann werde man auch wieder Stellen aufbauen. Fahrenschon sieht dafür gute Voraussetzungen: „Holz-Her hat Wachstumspotenzial.“
Trotz der Insolvenz habe Holz-Her keinen einzigen Handelspartner verloren, freut sich Vertriebsleiter Frank Epple. Die Fachmesse HolzHandwerk sei sehr erfolgreich verlaufen: „Wir haben gut verkauft und auch mit dem Nachmessegeschäft sind wir zufrieden.“
Holz-Her hat in Nürnberg Neuentwicklungen in allen Produktbereichen vorgestellt. Das Topmodell der Kantenanleimmaschinen „Auriga“ gibt es jetzt für Plattendicken bis 60 mm und mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung. Komplett neu aufgestellt wurde die Baureihe „Sprint“ in der mittleren Leistungsklasse. Auch bei den vertikalen Plattensägen, bei Druckbalkensägen sowie bei CNC-Bearbeitungszentren wurden neue Features vorgestellt. (Manfred Maier) ■

Daten und Fakten

Die Weinig Gruppe mit Hauptsitz in Tauberbischofsheim gilt als weltgrößter Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Massivholzbearbeitung, hat weltweit 26 Tochtergesellschaften und Niederlassungen und beschäftigt rund 1900 Mitarbeiter, davon 950 in Deutschland.
Holz-Her ist mit Plattenaufteilsägen, Kantenanleimmaschinen und CNC-Bearbeitungszentren auf die Plattenbearbeitung spezialisiert und beschäftigt derzeit insgesamt 300 Mitarbeiter. Entwicklung, Konstruktion und Vertrieb befinden sich im Stammhaus Nürtingen am Neckar (60 Mitarbeiter). Produziert wird im Werk Voitsberg/Steiermark. Weltweit werden bisher sieben eigene Vertriebsgesellschaften unterhalten und 65 feste Handelsvertretungen bedient.
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