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„Wir verstehen uns als Einrichter“

Unternehmensporträt: Schieber Werkstätten, Bopfingen
„Wir verstehen uns als Einrichter“

„Es ist nicht ganz einfach, besser zu sein als wir.“ Eugen und Otto Schieber haben Anspruch. Nicht irgendeinen Anspruch, sondern einen ganz besonderen: „Wir verstehen uns als Einrichter.“ Schon seit den 70er Jahren ergänzt ein Einrichtungshaus mit hochwertigen Möbelkollektionen die traditionsreichen Schieber Werkstätten. Das Einrichtungshaus sei das „Fenster zur Werkstatt.“

„Wenn zu mir jemand ,Schreiner Schieber‘ sagt, werde ich verdrießlich“, schmunzelt Otto Schieber. Einerseits ist es scherzhaft gemeint, aber – bei aller Wertschätzung fürs Handwerk – ist es ihm andererseits auch ernst. Denn Otto und Eugen Schieber, Geschäftsführer der Schieber Werkstätten, kommen von der planerischen Seite. Die beiden Innenarchitekten legen großen Wert auf Gestaltung, ohne dabei das Handwerk zu vernachlässigen. Immerhin haben beide das Schreinerhandwerk von der Pike auf gelernt.

In ihrem Einrichtungshaus präsentieren sie auf über 1000 m² ein hochwertiges Angebot aus internationalen Möbelkollektionen von Arsnova über B&B italia, Cassina, interlübke, Thonet, USM, Vitra bis zu Zanotta. Bulthaup-Küchen ergänzen das Produktspektrum des Unternehmens schon seit Jahren.
Dass den beiden die gestalterische Komponente ausgesprochen wichtig ist, kommt also nicht von ungefähr: Die Entwürfe der Schiebers stehen neben Entwürfen von namhaften Designern wie Antonio Citterio oder Peter Maly. Selbst die Heizkörperverkleidung muss dann ins Interieur- Gesamtbild passen und dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt. „Unsere Schreinerei ist zu 80 Prozent durch eigene Entwürfe ausgelastet“, sagt Eugen Schieber. „Öffentliche Ausschreibungen sind für uns kein Thema. Wir bewegen uns in einem anderen Segment.“
Die Kunden
Eugen und Otto Schieber entwickeln ihre Entwürfe in enger Absprache und Zusammenarbeit mit den Kunden. Es muss nicht immer die puristische Linie sein. „Wir wollen dem Kunden nichts unterjubeln, das nicht zu ihm passt und mit dem er sich nicht identifizieren kann. Manchmal darf es auch etwas Profiliertes sein.“ Ein anderes Mal jedoch sind die Schiebers auch missionarisch tätig, „um unserem Anspruch gerecht zu werden.“ Nie sind es Lowbudget-Entwürfe, die zum Zuge kommen. Diese Wertigkeit schätzen die Kunden. „Wir sind offen für jeden, der etwas Anspruchsvolles möchte.“ Kommen die Kunden aus besseren Kreisen, sind es die so genannten Besserverdiener, die die Schiebers im Visier haben? „Nein,“ meint Otto Schieber. „Zwar führt uns letztendlich der Geldbeutel zusammen. Es gibt jedoch auch Menschen, die zwar kein Auto haben, aber in eine Bulthaup-Küche investieren. Das ist manchmal eine Frage der Prioritäten.“
Diesen wählerischen Kundenkreisen muss man jedoch in jeder Hinsicht gerecht werden können, davon sind Eugen und Otto Schieber überzeugt. Bildung und das gewisse Etwas – das gehöre einfach dazu. „Entweder man hat es oder man hat es nicht. Wir haben es. Aber wir haben es uns auch hart erarbeitet.“ Otto Schieber sagt es mit Nachdruck. Man müsse sich mit vielen Themen auseinander setzen, Kunstausstellungen und Konzerte besuchen, Zeitgeist-Strömungen wie Feng Shui … nichts dürfe einem fremd sein. „Man muss hinaus, Präsenz zeigen.“ Ein Interview in der Wirtschaftswoche gehört genauso dazu wie das Engagement beim Verband. Engagement und ständige Weiterbildung sind das A und O.
Zwei Mal im Jahr präsentiert sich das Unternehmen mit einem Stand auf regionalen Messen. „Damit bleiben wir im Gespräch. Wir öffnen uns, aber wir verstellen uns nicht. Auf der Messe bedienen wir zwei bis drei Prozent der Messebesucher, aber das reicht uns.“ Auch im Ausstellungszelt des örtlichen Handels- und Gewerbevereins anlässlich der so genannten Ipfmesse in Bopfingen sind die Schieber Werkstätten mit dabei. „Da darf man keinen Dünkel haben. Es geht auch darum, potenziellen Kunden die Schwellenangst zu nehmen.“
Die Geschichte
Eugen und Otto Schieber – die zwei sind Cousins – haben das Unternehmen 1976 von den Vätern übernommen. Der Betrieb kann inzwischen auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. „Schon früher wurden Möbel für anspruchsvolle Kunden gebaut“, erzählt Eugen Schieber. „Ich erinnere mich noch an einen Auftrag für einen kuwaitischen Scheich: Jeden Abend mussten wir die goldenen Beschläge wieder in den Kassenschrank einschließen.“ Der 3-stöckige Werkstattbau von damals ist heute Ausstellungsfläche, ein großzügiges Fertigungsareal wurde angebaut.
Otto Schieber begann seine Karriere mit einer Schreinerlehre in dem renommierten Stuttgarter Einrichtungshaus Schildknecht. Dann ging es Schlag auf Schlag: „Die Lehre absolviert, danach das Studium der Holzbetriebstechnik und der Innenarchitektur in Hildesheim durchgepowert und die Meisterprüfung abgehakt. Mit 23 Jahren war ich fertig. Der Betrieb hat gewartet.“ Bei Eugen Schieber lief es ähnlich: Auch er studierte nach der Schreinerlehre Innenarchitektur.
Mit ihrem Standort sind die zwei aktiven Unternehmer nach wie vor zufrieden: Bopfingen liegt im Ostalbkreis im östlichen Baden-Württemberg. Große Metropolen sind nicht in der Nähe. Aber: „Im Prinzip erreichen wir in einem Umkreis von 50 bis 60 km fast eine halbe Million Menschen.“ Der große Möbeldiscounter am Ortseingang macht den beiden keine Sorgen. „Je mehr da hinein gehen, desto mehr kommen auch wieder hinaus“, lacht Otto Schieber. „In dieser Form – Werkstätten plus Einrichtungshaus im hochwertigen Segment – sind wir konkurrenzlos. Das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.“
Das Produktspektrum
Das 1978 eröffnete Einrichtungshaus ist inzwischen Dreh- und Angelpunkt der Schieber-Werkstätten. Eugen und Otto Schieber haben sich den Creativen Inneneinrichtern angeschlossen. Zu der Verbundgruppe im design- orientierten Handel gehören 52 Unternehmen in Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz. Ein individualisierter Katalog präsentiert Produkte, die qualitativ höchsten Ansprüchen Stand halten und zeitlos sind.
Aber auch Eigenentwicklungen kommen dazu: die „Schieberbank“ beispielsweise. „Wir wollten eine Eckbank kreieren, die sich in ein modernes, zeitloses Ambiente einpasst. Komfort und Bequemlichkeit bietet, ohne auf ein angemessenes Design zu verzichten“, fasst Eugen Schieber zusammen.
Zum Fertigungsprogramm gehören auch Haus- und Zimmertüren – nach Kundenwunsch gestaltet. Auch Treppenentwürfe sind den Schiebers nicht fremd – allerdings „die etwas höhere Schule“. Neben Bulthaup-Küchen werden auch individuelle Küchen kundenspezifisch geplant und gefertigt.
1998 wurde das Schieber Planungsbüro gegründet. Planung solle künftig in das Bewusstsein der Kunden eingehen als etwas, das seinen Preis hat. Das Planungsbüro ist ein Schritt in diese Richtung. „Die Kosten dem Kunden in Rechnung zu stellen – das funktioniert nicht immer, aber immer öfters“, beschreibt Otto Schieber den langen Weg zu einer veränderten Sichtweise der Kundschaft. Wenn es zum Auftrag kommt werden Planungs- und Beratungskosten selbstverständlich verrechnet.
Das Team
Außer den beiden Geschäftsführern ist im Schieber Planungsbüro neben einer planerischen Kraft, die gelernte Bauzeichnerin ist, noch eine weitere Innenarchitektin beschäftigt. Mit der Büro- organisation sind eine Ganztags- sowie eine Halbtagskraft betraut.
In der Werkstatt sorgen zwei Meister, elf Gesellen und zwei Helfer dafür, dass der Laden läuft. Über 1700 m² Produktionsfläche stehen zur Verfügung – mit modernster Produktionstechnik.
Die Ausbildung hat einen hohen Stellenwert bei den Schiebers. „Starke Eigengewächse“ seien das Ziel. Und oft schon waren Kammersieger und Landessieger dabei. Im Chefbüro sind sie alle mit Bild, Namen und Urkunde verewigt. Zurzeit sind insgesamt drei Azubis in der Lehre. Die jungen Leute werden langsam in die Unternehmenskultur eingeführt. „Wenn sie mit ihrer Ausbildung fertig sind, sollte die richtige Denke schon vorhanden sein“, hoffen die beiden Unternehmer. Das ist nicht überheblich gemeint. Wer mit hochwertigen Möbeln einen anspruchsvollen Kundenkreis bedienen will, muss auf viele Details achten. Beispielsweise werden auch die Monteure sorgfältig ausgewählt. Manche Mitarbeiter sind im „Innendienst“ besser aufgehoben. Ihr Können liegt in der Fertigungstechnik.
Andere dagegen sind im Kundenkontakt perfekt. „90 Prozent unserer Kunden loben das Auftreten unserer Mitarbeiter sehr. Wir schreiben Mitdenken und Mitmachen groß. ,Weiße Handschuhe für ein weißes Sofa’ – auf diese Idee sind die Mitarbeiter beispielsweise von selber gekommen.“ Dabei ist auch der persönliche Kontakt wichtig: In die Wohnung eines Kunden kommt nur ein und derselbe Monteur. Von Kunden hören sie oft: „Wir fühlen uns so wohl, wir wissen gar nicht mehr wie es vorher war.“
Eugen und Otto Schieber sind stolz auf das Erreichte. Die beiden sind sich jedoch auch bewusst: „Wir spielen in der ersten Liga. Das ist eine permanente Herausforderung. “
Regina Adamczak

Ob im Objekt- oder Privatbereich: Um hochkarätige Referenzen sind die Schieber Werkstätten nicht verlegen. Ein schönes Beispiel ist das „Haus Quell“ in Aalen (siehe nächste Seite).
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