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Wohlbefinden

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Wohlbefinden

Räume können sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen: Gefühle wie Sicherheit, Wärme, Freude und Geborgenheit aber auch Kälte, Enge bis hin zu Platzangst. Der Einfluss der uns umgebenden Räume auf unser geistiges und körperliches Wohlbefinden ist nicht zu unterschätzen. Um so wichtiger erscheint es, verantwortungsbewusst und sensibel bei ihrer Planung und Gestaltung vorzugehen – umso mehr, wenn es sich um Orte handelt, die speziell für die Beratung und Behandlung erkrankter Menschen geschaffen wurden.

Wie funktional, strukturiert und wie gut organisiert die Räumlichkeiten von medizinischen Einrichtungen sind, ist von entscheidendem Einfluss auf die Arbeitsabläufe und damit auf die Qualität und Effizienz der vom Arzt und seinen Mitarbeitern erbrachten Leistungen.

Beim Entwurf einer Praxis oder Klinik müssen die spezifischen Kenntnisse und Erfahrungswerte von Arzt und Planer vereint und einer anforderungsgerechten Gesamtlösung zugeführt werden. Neben der Funktionalität der Architektur und Innenarchitektur ist besonders die Farb- und Formsprache ein wichtiger Aspekt. Jeder kennt die Wirkung, die freundliche und harmonische Räume auf uns haben. Sie erfreuen und beflügeln uns. Davon profitieren neben dem Team aus Arzt und seinen Mitarbeitern in erster Linie die Patienten. Ihnen sollte das Hauptaugenmerk gelten. Sie suchen den Arzt mit der Bitte um Rat und Hilfe auf. Dabei entscheidet bei der Wahl der Praxis oder Klinik nicht allein die fachliche Kompetenz des Arztes. Vielmehr definiert sich diese neben der Behandlung, Beratung und Betreuung auch maßgeblich über seine Arbeitsräume. Die Qualität der sorgfältig konzipierten Praxis oder Klinik unterstreicht die Qualität der medizinischen Leistungen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Patientengewinnung und -bindung und daraus resultierend für den wirtschaftlichen Erfolg der medizinischen Einrichtung.
Die hier vorgestellten Objekte sind dem Buch „Praxis und Klinik“ entnommen (siehe S. 25).

Kraftvoll zubeißen
Das frische Apfelgrün, das in allen Räumen dieser Zahnarztpraxis vorherrscht, soll von den Zahnschmerzen ablenken und erinnert an den bekannten Biss-in-den-Apfel-Werbespruch „Damit Sie noch kraftvoll zubeißen können“.
Gerade weil der Gang zum Zahnarzt nicht immer leicht fällt, sollte mit der Modernisierung der Räumlichkeiten eine freundliche und großzügige Atmosphäre geschaffen werden. Durch geeignete Materialwahl wie Ahorn bei den Möbeln und beim Bodenbelag, satiniertes Glas bei Türen und Arbeitsflächen, gebürsteter Edelstahl bei allen Accessoires wird dieser Eindruck verstärkt.
Der Empfangsbereich ist der Mittelpunkt jeder Praxis. Deshalb steht er frei im Raum, ist von allen Seiten zugänglich und der erste Anlaufpunkt für den eintretenden Patienten. Zusammen mit Flur und Wartebereich ist hier eine offene Raumeinheit entstanden. Gegenüber verbergen sich in einer „Holzbox“ die Sanitärzellen, die durch Schiebetüren vom übrigen Praxisgeschehen getrennt werden können. Die Wände der Holzkiste sind so konzipiert, dass sie sowohl Ablagen für Zeitschriften und Informationsmaterial als auch den Kindertisch der Spielecke aufnehmen können.
Ebenso wichtig wie die Qualität der Gestaltung ist die Funktionalität. Beim Umbau der Praxis wurden durch Neuorganisation der Räume die Arbeitsabläufe optimiert. Die Behandlungszimmer sind im rückwärtigen Teil der Praxis mit dem Steri zusammengefasst und durch den Arztflur vom öffentlichen Bereich getrennt. Mittelpunkt jedes Behandlungsraumes ist der apfelgrüne Zahnarztstuhl mit dem darüber schwebenden Lichtring. Auch die übrige Beleuchtung ist auf die einzelnen Funktionsbereiche abgestimmt: Leuchtstofflampen lassen den Flur hell und offen erscheinen, während die Halogenleuchten über der Theke und unter den Oberschränken für angenehm warmes Licht sorgen.
Leitmotiv der Neugestaltung der Zahnarztpraxis war Einfachheit im Konzept und im Detail.
Architekt: Maucher + Höß Architekten, Kempten
Schreinerarbeiten: Schreinerei Fendt, Untrasried
Fotos: Herman Rupp, Kempten

Praxis und Klinik

Fachliteratur

Die im vorliegenden Bildbericht Arztpraxen vorgestellten Beispiele stammen aus dem neu erschienenen Fachbuch „Praxis und Klinik“. Auf 168 Seiten und mit insgesamt 316 farbigen Abbildungen werden die besonderen Anforderungen an die Planung und Gestaltung von insgesamt 50 bundesweit individuell realisierten Praxen und Kliniken veranschaulicht. Die Autoren möchten dem Leser dieses besondere Thema innenarchitektonischer Gestaltung unter gestalterischen, funktionalen und ökonomischen Gesichtspunkten näher bringen und ihn gleichzeitig sensibilisieren für angenehme, patienten- und mitarbeiterfreundliche Arbeitsräume. Daher vervollständigen fünf fachliche Textbeiträge zu den Themen Gestaltung, Lichtplanung, Hygienemanagement, EDV in der Praxis und Kostenmanagement die umfangreichen Aufgabenfelder der Praxis- und Klinikplanung.
Ziel des Buches ist es, Anregungen und Empfehlungen zu geben, die helfen, in Zukunft neue Innenräume im Bereich Praxis und Klinik entstehen zu lassen, die den Ärzten und ihren Mitarbeitern eine angenehmere Arbeitsatmosphäre bieten, den Patienten in ihrer besonderen Situation den Arztbesuch erleichtern.
Praxis und Klinik – Gestaltung, Funktion, Ökonomie von Ines Teichert, Ralf Sprekelmeyer, Markus Steinberg – 168 S., 316 Abb., 23,5 x 29,5 cm, geb., 49 Euro, ISBN 3-00-010573-5
Zu bestellen: Medienservice Holzhandwerk, Tel 0711 7594-333

Eindrucksvoller Empfang
Wohlbefinden heißt sich im Einklang mit seiner Umgebung zu befinden. Ruhe und Augeglichenheit als körperliche Haltung sollte für den Entwurf der gynäkologischen Praxis in Warstein der Leitgedanke sein. Form und Funktion bilden eine Symbiose. Diese ist die Gewähr für eine organisierte Arbeitsweise und langen Werterhalt.
Die sorgsame Auswahl der Materialien und deren Inszenierung durch die Beleuchtung ist hier neben den architektonischen Elementen das Mittel, mit dem die Stimmung der Räume geformt wird. Der aus Wallnussholz gefertigte Boden bildet in seiner lebhaften Textur und warmen Farbe die spürbare Basis dieses Konzeptes. Der Empfang in seiner abgewinkelten Form entfaltet sich darauf eindrucksvoll. Seine klare Form wird durch die horizontal gestreifte Textur des Buchenholzes unterstützt. Von hier erhält man den Überblick über die Räumlichkeiten und die verschiedenen Arbeitsabläufe können organisiert, koordiniert und delegiert werden.
Die Praxismöblierung besteht durchgehend aus Einzelentwürfen. Das Quadrat als Ornament ist bestimmendes Merkmal. Es findet sich im Mobiliar aller Räume wieder. Alle Wandflächen sind in weißem/blassgelbem Streichputz angelegt, der in seiner sachlichen Erscheinung den angemessenen Hintergrund aller architektonischen Bewegungen bildet und gleichzeitig zur durchweg angenehmen Atmosphäre beiträgt.
Innenarchitektur: Arno Konze, WKW – Warstein
Innenausbau: Franz-Josef Schniederbernd, WKW – Hagen am Teutoburger Wald
Fotos: Henning Krause, Köln

Leichtigkeit
Hinter dem großzügigen Eingang einer Praxis für Kieferorthopädie befindet sich eine Empfangstheke, die mit den Umbauungen klare Wegweiser sind. So wurde links von der Theke eine Wandscheibe erstellt, die den klaren Fingerzeig zum Warteraum gibt. Durch die integrierte Glasscheibe, die nur dreiseitig gefasst ist, wird der Blick in den Warteraum von der Anmeldung nicht versperrt, so dass sehr schnell und unproblematisch die Patienten
aufgerufen werden können.
Die Theke aus Ahornholz selbst biegt sich mit einer flotten
Rundung zu dieser Raummitte hin und nimmt die Bogenform des Deckensegels auf. Sehr schön gemacht sind vier eingeschobene Glasscheiben, die hinterleuchtet sind und dieser Empfangstheke die Leichtigkeit vermitteln. Versetzt dahinter
angeordnet ist ein großer Korpus mit sechs Schubkästen, wo die zahlreichen Patientenakten
abgelegt und geordnet werden können sowieübersichtlich und griffbereit zur Stelle sind. Mit diesem Korpus wird auch gleichzeitig der dahinterliegende Arbeitsplatz weitgehend abgeschirmt, so dass hier eine
weitere Arbeitskraft relativ ungestört und doch auf Zuruf arbeiten kann. Eine Wendeltreppe auf der linken Seite führt nach oben, wo sich noch zwei Büros und die Aufenthaltsräume für das Personal befinden. wp
Entwurf und Ausführung:
Architekt Bölle
Dipl.-Ing. Silke Rabe, Rabe Innenausbau, 35117 Simtshausen
BM-Fotos: Frank Herrmann

Der Kubus als zentrales Element
Die neurochirurgische und die gynäkologische Praxis sind geprägt von der Durchgängigkeit der Formen, Farben und Materialien. Der Kubus als zentrales Gestaltungselement gibt einen sachlichen Grundton vor. Holz, Glas, Edelstahl und die konsequente Farbgebung balancieren Wärme und Kühle. Die Beleuchtung setzt zentrale Möbel effektvoll in Szene und schafft eine entspannende Atmosphäre.
Der Kubus dominiert auch die Empfangstheken. Den langgezogenen Innenbereich der neurochirurgischen Praxis gliedern zwei sich durchdringende Kuben, die trotz ihrer Größe – die Theke bietet drei vollwertigen Arbeitsplätzen Raum – einladend wirken. Das Kobaltblau unterstreicht die klare, sachliche Formensprache der Möblierung. Der einheitliche Holzfußboden erdet kontrapunktisch die Sachlichkeit der Einrichtung. Mit ihrer klaren, kühlen Anmutung integrieren Edelstahl und Glas sich optimal in die Raumatmosphäre.
Entwurf: Dipl.-Ing. Innen- architektin Bettina Kerker, Köln
Dipl.-Ing. Innenarchitektin Michaela Beyenburg, Köln
Fotos: André Becker, Oerlinghausen

Neugierig?!
Das Gefühl der Neugier soll sich bei Patienten einstellen, wenn sie die Glasfront der ebenerdig gelegenen Praxis passieren. Als Blickfang in der Fassade des Bürogebäudes dienen horizontale Streifen aus mattierter transluzenter Folie. Sie gewähren den Einblick in die Praxisräume ohne die Privatsphäre der Patienten der Öffentlichkeit Preis zu geben.
Die Innenräume der 1977 gegründeten Praxis wurden im Trend des Retrolooks modernisiert, mit dem Ziel, junge Menschen als Patienten zu gewinnen. Um den Wiedererkennungswert für Stammpatienten zu erhalten, wurde auf eine Neugestaltung der Anmeldung verzichtet, die Farben wurden lediglich aufgefrischt. Orange steht im Zentrum der farbigen Gestaltung. Die Farbe findet sich durchgängig auf dem Praxisschild, im Logo, im Fußboden und in den flächigen Vorhängen der Glasfront wieder. Als Gegenpol ist der längliche Flur in kühlem Grün und neutralem Weiss gehalten. Das Grün kennzeichnet die Patientenbereiche und markiert Behandlungsräume, WC, Röntgenraum sowie Wartezone. Büro, Labor und Sozialraum sind nicht für den Publikumsverkehr gedacht und befinden sich auf der weißen Seite. Diese farbige Gesamtstruktur, soll dem Patienten das Zurechtfinden erleichtern.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Fußbodengestaltung gelegt. Die warme Farbe des Kambala-Parketts erzeugt mit dem dezenten Grün der Wände und dem frischen Orange der Anmeldung ein angenehmes Raumklima. Das Linoleum aus den
Behandlungsräumen setzt sich als Intarsie im Parkett des Flures fort und dient den Patienten als Wegweiser. Die Behandlungseinheiten wirken minimalistisch und laden, mit einem sich der Körperform anpassenden Tempurpolster, zum Wohlfühlen ein. Dieses Wohlgefühl wird schon im Wartezimmer erzeugt, das in seiner Gestaltung eher an eine Chill-out-Zone zeitgemäßer Clubs erinnert als an traditionelle Wartezimmer.
Entwurf/Ausführung:
Marion Kosiek, Dipl.-Ing. Innenarchitektur, Hannover
Fotos: André Becker, Oerlinghausen
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Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

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Im Fokus: Vakuumtechnik
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BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

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