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Wohnen nach Lust, Laune und Bedarf

Expo-Projekt des ihd in Dresden: Möbelvision 2020
Wohnen nach Lust, Laune und Bedarf

Wie sich der Lebensraum jederzeit und ohne Umbauten an wechselnde Bedürfnisse anpassen lässt, zeigt das Projekt „Variables Wohnen Möbelvision 2020“ im World Trade Center in Dresden. Verfahrbare oder versetzbare Trennwände machen den Grundriss der neu konzipierten, vollständig eingerichteten Wohnung für eine Durchschnittsfamilie mit Kindern variabel, die Möblierung ist multifunktional.

Ziel des Projektes ist es, Leitbilder für künftige Wohnformen unter Berücksichtigung sozialer, gesellschaftlicher und technisch-ökonomischer As-pekte der Zukunft zu formulieren.

Mit den „Wohnvisionen“ leistet das Institut für Holztechnologie Dresden (ihd) zusammen mit Partnern aus Industrie und Handwerk einen zukunftsweisenden Beitrag zur Expo. Der Grundentwurf erfolgte durch die Arge Schulze-Schulten-Helmedag, der Mitarbeiter des Architekturbüros Am Weißen Adler und der Fakultät Architektur der TU Dresden angehören.
Die Forderungen
Die Ausgangsbasis des Projekts bildeten die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Holztechnologie Dresden „Tendenzen des Wohnens“:
• Das Innere der Wohnung muss flexibler werden, um individuelle Vorstellungen besser zu verwirklichen und den vorgegebenen begrenzten Raum besser zu nutzen.
• Die Nutzung der Wohnräume muss erweitert werden, z. B. durch Integration von Arbeitsplätzen oder Erweiterung des Schlafbereiches durch Fitness-Funktionen.
• Die Möbel müssen für unterschiedliche Nutzungen geeignet sein.
• Das äußere Erscheinungsbild der Möbel muss wandelbar sein – zum einen, um dem Bedürfnis nach Veränderung zu genügen, zum anderen, um die Langlebigkeit der Möbel zu erhöhen und damit ökonomischen wie ökologischen Aspekten gerecht zu werden.
Die Musterwohnung
Ausgehend von dieser komplexen Zielsetzung zeigt das Wohnmodell auf 120 m² innovative Lösungsansätze für folgende Teilaufgaben:
• Variable Raumgliederung durch verschiedenartige Trennwände
• Variable Stauraumsysteme
• Kommunikations-, Arbeits- und Entspannungszentrum
• Schlaf- und Beherbergungsstrukturen
• Kinderwohnen
• Kommunikationsküche
• Erlebnisbad.
Die Musterwohnung hat eine feste Außenhülle, innerhalb der jedoch nahezu keine fixierten Innenwände existieren. Stattdessen gibt es verschiedene Möglichkeiten, unterschiedliche Wohnsituationen durch die Veränderung der Wohnungsinnenstruktur zu realisieren.
Variable Trennwand-systeme
Die verschiedenen Trennwandsysteme wurden von der Firma Hüppe Form Raumtrennsysteme, Oldenburg, in Zusammenarbeit mit dem ihd entwickelt. Grundsätzlich werden „schwere“ (langzeitvariable) und „leichte“ (kurzzeitvariable) Trennwände unterschieden.
Schwere Trennwände bieten eine optische und akustische Trennung. Es handelt sich dabei um ebenflächige und gewölbte Elemente, die gegen Fußboden und Decke verspannt werden. Zusätzlich gibt es Elemente mit integrierten Türen. Diese Wände können bei Änderungen der Familiensituation (z. B. Auszug der Kinder, Integration eines Heimbüros usw.) anders angeordnet werden, um einen neuen Wohnungsgrundriss zu erzielen. Derartige Arbeiten können vom Wohnungsnutzer selbstständig ausgeführt werden. Den Mittelpunkt stellen drei Wandschalen, d. h. Kreissegmente dar, die das Zentrum der Wohnung auf unterschiedliche Weise mit den außerhalb des Kreises liegenden Wohnbereichen verbinden bzw. trennen. Diese Wandschalen werden motorisch in einem an der Decke montierten, kreisförmigen Schienensystem mit einem Durchmesser von 6 m verfahren. Über ein Display sind vorprogrammierte Raumsituationen realisierbar.
Die Schalenwände bestehen aus verschiedenen Materialien (Furnier/Glas-Lamellen, Holzwerkstoff und Glas). Zusätzlich zur Trennfunktion werden zwei dieser Wandschalen für Video- und Datenprojektion genutzt, da der üblicherweise vorhandene TV-Bildschirm in der Musterwohnung fehlt.
Das kreisförmige Mittelteil der Wohnung bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Bei entsprechender Lage der Trennwände entstehen verschieden große Räume: ein einziger großer Raum – geeignet für das Treffen der gesamten Familie oder Feiern mit Freunden – oder mehrere kleine Abschnitte, damit die Familienmitglieder parallel unterschiedlichen Interessen nachgehen können. Mittelpunkt des Kommunikationszentrums ist eine Mediensäule, in der Steuerungs-technik sowie Audio- und Videotechnik untergebracht sind. Von hier aus werden Videos, Bilder oder Rechnerinformationen auf die Trennwände projiziert.
Leichte Trennwände bewirken eine nur optische Trennung. Sie existieren in vielfältigen, teilweise auch bereits im Markt eingeführten Formen, z. B. Falt-, Schiebe- und Rollowände.
Möbelentwürfe mit Mehrfachnutzen
Bei den Möbeln handelt es sich teilweise um Entwicklungen, die bisher nur als Prototypen existieren. Bei anderen Modellen ist die serienmäßige Fertigung durch Industriepartner vorgesehen. Für die Bereiche Küche und Bad wurden Partner gewonnen, die neue eigene Entwicklungen in der Musterwohnung ausstellen.
Verschiedenartige multifunktionelle Möbel wurden von dem ihd-Designer Winfried Hänel für die Ausstellung entworfen. Sitz- und Liegeelemente (Realisierung: Polstermöbel Oelsa-Rabenau, Hettich Management Service, Lück) können beispielsweise als Einzelsitze, als Liegeelemente oder Sitzbänke verwendet werden. Für große Sitzrunden gibt es einen aus mehreren Elementen zusammengesetzten Tisch (Realisierung: ihd, Deutsche Werkstätten Dresden-Hellerau), der bei Bedarf in einen kleinen Tisch und mehrere Beistellelemente verwandelt werden kann. Sitzplätze in Reserve bietet ein Doppelstuhl (Realisierung: Sitzmöbeltischlerei Goldbach). Ergänzt wird das Möbelsortiment des Kommunikationszentrums durch verschiedene Korpusmöbel, z. B. drehbare vitrinenähnliche Möbel (Realisierung: Einenkel Möbel), die auf der einen Seite Türen und Fächer aufweisen, auf der anderen Seite die Möglichkeit bieten, Bilder anzuhängen oder die gesamte Wand künstlerisch zu gestalten. Möbel, die aus einem einfachen bankähnlichen Grundkörper bestehen, nehmen verschiedene Elemente, Rollcontainer, Aquarien usw. auf (Realisierung: Ross-kopf & Partner). Das variable Raumkonzept und spezielle mobile Möbel ermöglichen das Arbeiten auch im Wohn- oder Schlafbereich. Der bewegliche Arbeitsplatz (Realisierung: E+M Kreative Werkstätten) nimmt zusammengefaltet wenig Platz ein, bietet aber ausreichend Arbeitsplatz im aufgeklappten Zustand.
Kinderwohnen
Kindermöbel müssen mitwachsen und unterschiedliche geschmackliche Vorlieben treffen. Letzteres ist nur durch eine Vielzahl von freien Gestaltungsmöglichkeiten zu bewerkstelligen. Dazu kommt, dass Kindermöbel Spielfunktionen beinhalten müssen.
Das entwickelte Kindermöbelsystem (Entwurf: Herrmann, Realisierung: Beka-Möbel) besteht aus einer Reihe von Korpusmöbeln, die miteinander kombiniert werden können und damit verschiedene Funktionen realisieren. Dazu kommen verlängerbare Betten sowie Stühle und Tische, deren Höhe verändert werden kann.
Stauraumsysteme
Eine Wohnung mit variablen Trennwänden verträgt keine unbeweglichen Stauraumsysteme in Form von Schrankwänden oder Ähnlichem. Im Schlaf- und Entspannungsbereich befindet sich daher ein bewegbarer Schrankcontainer (Entwurf: Nickel, Realisierung: Hüppe Form Raumtrennsysteme), der begangen werden kann und dessen Inneres mittels vielfältiger Funktionselemente wandelbar ist. Eine weitere originelle Lösung stellt das formflexible Regal dar (Entwurf: Firschke, Realisierung: ihd), das, entsprechend der vorhandenen Wände, verschiedene Gestalt annehmen kann. Es sind geradlinige, Bogen- oder S-förmige Varianten möglich. Außerdem befinden sich in allen Bereichen der Wohnung kleinere variable Schrankmöbel.
Kommunikationsküche und Erlebnisbad
Durch die Variabilität der Raumstruktur und durch das Konzept der Küchenmöbel, das auf Festeinbau verzichtet und von freistehenden Einzelelementen ausgeht, wird hier dem Wunsch nach Flexibilität entsprochen. Die gezeigten Möbel sind Teil des neu entwickelten „system 20“ des Küchenherstellers Bulthaup. Neben dem hohen ästhetischen Anspruch bieten diese Möbel durch ihre Elementarisierung der Einzelfunktionen und Mobilität gute Voraussetzungen bei Strukturveränderungen in der Wohnung und auch bei Wohnungswechsel.
Im Badbereich wird außer einer neu entwickelten Whirlpoolwanne ein Dampfbad installiert, in dem zwei Personen „bedampft“ werden können. Eine Liegefläche kommt dem Wellness-Bedarf entgegen. Ausreichend Platz ist wichtig für den Badbereich, da auch dieser Raum für Fitness- und Entspannungsübungen genutzt werden wird. o
Die Ausstellung in der
Glashalle des World Trade Centers Dresden, Ammonstraße 74
kann noch bis zum 30. Oktober
besichtigt werden.
Info:
Institut für Holztechnologie Dresden, Tel 03 51/4 66 22 81
Fax ~/4 66 22 11
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