Mitte September feierten Vertreter des Forest Stewardship Council (FSC) in Bonn den 10. Geburtstag des gleichnamigen Garantiesiegels für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Der FSC wurde 1993 in Folge des Umweltgipfels von Rio de Janeiro von Umweltorganisationen wie dem WWF sowie von Waldbesitzern und Unternehmen gegründet, um den Raubbau an den Wäldern auf der ganzen Welt zu verringern. Bis heute wurden mehr als 45 Millionen Hektar Wald nach den Kriterien des FSC zertifiziert und somit durch nachhaltige Waldbewirtschaftung vor weiterer Zerstörung geschützt. Mittlerweile können Verbraucher und Großkunden beim Einkauf aus rund 20 000 FSC-Produkten auswählen: von Gartenmöbeln über Grillkohle, Bleistift, Papier, Parkettböden, Türen und Fenster bis hin zu Bilderrahmen und Gitarren.
Nina Griesshammer vertritt die Umweltorganisation WWF im Vorstand des FSC Deutschland. Die Forstwirtin über die Organisation: „Früher war es undenkbar, dass sich Waldbesitzer, Förster, Unternehmer und Umweltschützer an einen Tisch setzen, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu suchen. Heute ist das selbstverständlich geworden. Das haben wir dem FSC-Prozess zu verdanken.“ In Deutschland hat sich ihrer Meinung nach die Waldbewirtschaftung deutlich verbessert: So sei der Anteil der Waldfläche, die nicht für wirtschaftliche Zwecke genutzt werden darf, dank FSC deutlich gestiegen. Auch der Einsatz von Dünger sei stark zurückgegangen. Pestizide würden nur noch in Ausnahmefällen und auf behördliche Anordnung eingesetzt. Auch soziale Aspekte wie die Sicherheit der Waldarbeiter würden stärker berücksichtigt.
Zu den Mitgliedern der WWF Wood Group, die den Handel mit FSC-Produkten vorantreiben möchten, gehören unter anderem die Baumarktketten Bahr Baumarkt, Hornbach und OBI.
Der WWF unterstützt den Forest Stewardship Council unter anderem, um dem Kahlschlag der Wälder und dem Handel mit illegal geschlagenem Holz entgegenzuwirken. Weltweit gehen jedes Jahr mindestens 14 bis 16 Millionen Hektar Wald verloren – durch illegale Rodungen, Waldbrände und die Umwandlung in riesige Plantagenflächen zum Anbau billiger Rohstoffe wie Soja oder Palmöl.
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