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Zeitgewinnler

Die Metabo Lackfräse im Praxistest
Zeitgewinnler

Handmaschinenhersteller sind stets auf der Suche nach neuen Geräten und Einsatzfeldern. Mit einer Fräse zum Enfernen alter Lackschichten scheint dies den Konstrukteuren im Hause Metabo gelungen zu sein. Doch was leistet diese Maschine, die ein spezielles Fräsverfahren nutzt? Wir haben für Sie an Türen, Fenstern und alten Schränken getestet.

Wer kennt sie nicht, die Problematik beim Entfernen alter Lack-, Farb- und Lasurschichten: Mehrstufiges, langwieriges Ablaugen bei der einen, zugesetzte Schleifmittel ohne Ende bei der anderen Methode . . .

Gleich ob in der Werkstatt oder auf der Baustelle: Der Aufwand ist meist immens, die Umstände und die Arbeitsweise wenig erbaulich! Genau an diesem Punkt setzten die Metabo-Konstrukteure mit der Entwicklung der Lackfräse „Lf 714 S“ an.
Die Maschine
Herausragendes Merkmal ist der für Handmaschinen neuartige „Fräskopf“, der für die Flächenbearbeitung mit zwei Planschneiden nach der Methode des Stirnplanfräsens arbeitet. Mit zwei weiteren Schneiden am Fräserumfang übernimmt dieses Werkzeug auch die Funktion eines Falzmesserkopfs.
Die Grundplatte für die Auflage auf dem Werkstück ist für die Falzbearbeitung an drei Kanten offen. Patentierte Fräskopfabdeckungen schützen den Anwender bei der Bearbeitung planer Flächen. Ausgestattet mit einem Universalmotor realisiert die an einen Winkelschleifer erinnernde „Lf 714 S“ eine Abgabeleistung von 400 Watt und eine Leerlaufdrehzahl von
11 000 min-1. Der Schneidenflugkreis hat einen Durchmesser von 80 mm, die Falztiefe liegt bei max. 28 mm.
Die Spanabnahme in der Fläche ist von 0 bis 0,3mm stufenlos einstellbar, die radiale Frästiefe ist mit 0,15 mm fix.
Die Lackfräse wird in der Standardausrüstung mit vier Hartmetall-Wendemessern, einem Absaugverbindungsstück, mit Kombischlüssel und Tragekasten geliefert.
Funktion, Handhabung und Arbeitsergebnisse in der Praxis
Schon beim ersten Öffnen des praktischen Werkzeugkoffers fällt positiv auf: Endlich mal ein praxisgerechtes geräumiges „Köfferle“ das einem das lästige „Gewurschtel“ mit Kabel und Zubehör beim Einpacken und Schließen des Koffers erspart. Zudem wird noch ausreichend Raum für Zubehör wie z.B. Ersatzmesser geboten.
Die Verbindungen zum kraftvollen Metabo-Allessauger ASA 9050 sind schnell und vor allem sicher zusammengerastet.
Wir testeten die Lackfräse an einer mit Alkydlack mehrfach beschichteten Innentür, an einem deckend weiß gestrichenen Fensterflügel und an einer auf Rahmen und Füllung gearbeiteten Schrankseite. Die Lackschichten auf Flächen und Fälzen wurden je nach Beschaffenheit und Lackdicke in teilweise mehreren Arbeitsschritten abgetragen. Dabei konnten die Funktion, die Handhabung und die Arbeitsergebnisse eingehend unter die Lupe genommen werden:
Griffknauf, runde 2,5 kg Werkzeuggewicht und das ausreichend lange Kabel erlauben eine gute Handhabung des insgesamt vibrationsarmen Gerätes.
Auf ebenen Flächen läßt sich die Maschine sehr gut führen. Auch beim zügigen Arbeiten ist, durch das Konzept des Stirnplan-Fräsverfahrens, nur minimaler Anpreßdruck erforderlich. Ermüdungsarmes Arbeiten ist damit gewährleistet.
Die Lf 714 S bringt eine sehr gute Abtragsleistung und gestattet damit einen raschen Arbeitsfortschritt.
Für möglichst gute Bearbeitungsergebnisse ist die jeweils günstigste Spanabnahme entscheidend. Deren stufenlose Einstellung (von 0 – 0,3 mm) mit dem Kombischlüssel ist einfach und schnell.
Ähnliches trifft für den Wechsel, bzw. das Weiterrasten der 4-fach-Hartmetall-Wendemesser zu. Dort muß allerdings auf eine saubere und im Zweifelsfall zu reinigende Messerauflage geachtet werden. Die Ebenen müßen präzise übereinstimmen, andernfalls muß eine schlechtere Barbeitungsqualität in Kauf genommen werden.
Apropos Bearbeitungsqualität: Die Holzoberflächen zeigen sich leicht angerauht und mit ausgefransten Fasern. Bei mehrfachem Einsetzen in der Fläche, oder auch beim nicht ganz vermeidbaren Verkanten der Maschine zeigen sich kreisförmige Riefen. Nachschleifen, dies wird auch vom Hersteller ausdrücklich betont, ist natürlich erforderlich.
Prinzipiell günstig ist die Möglichkeit der Falzbearbeitung. Auch der äußerste Falzwinkel konnte gut mitbearbeitet werden. Wegen der kleineren Auflagefläche und der daraus resultierenden Neigung zum Abkippen der Maschine ist dazu Übung und Routine bei der Führung der Maschine erforderlich. Ähnliches gilt für die Bearbeitung von Kanten und Schmalflächen.
Als hinderlich erwies sich folgendes Detail: Die Aufkantung am Anschlußstutzen des Absaugschlauches stößt an die Kanten des zu bearbeitenden Werkstücks. Der Arbeitsfortschritt wird gebremst, die Verbindung zum Absaugschlauch muß immer wieder angehoben werden. Ein anders gestalteter Anschlußstutzen oder ein stärker nach oben angewinkeltes Endstück an der Maschine könnten hier Abhilfe schaffen.
An einem Grundproblem bei Handmaschinen kommt auch die Lackfräse nicht vorbei. Bei hohen Spanabnahmen und zügigem „Vorschub“ gerät die Absaugung an ihre Grenzen. Dies lag nicht an der Leistung des Saugers sondern eher an der Ausgestaltung der Absaugkanäle.
Das Sicherheitskonzept darf als gut bewertet werden. Die S-automatic Sicherheitskupplung verhindert ein „Ausschlagen“ der Maschine, falls beispielsweise eines der Fräsmesser auf einen Nagel trifft. Wirksam ist auch das System der Fräskopfabdeckung, sie ist bei laufender Maschine nicht zu bedienen.
Fazit
Die Metabo-Lackfräse zeigt sich als echtes Profigerät in bewährter Markenqualität. Mit der Aussage „zum schnellen und effektiven Entfernen von Lacken und Farben auf ebenen Flächen“ verspricht der Hersteller nicht zuviel. Gerade dort zeigt das Gerät seine Stärken: Das Enfernen alter Lackschichten kann gegenüber anderen Methoden ganz erheblich beschleunigt werden.
Die Handhabung des Gerätes ist insgesamt sicher und gut, für die Falz- und Kantenbearbeitung ist etwas Übung erforderlich.
Bei 90°-Innenecken bleibt ein letzter, unbearbeiteter Rest, spitze Winkel bleiben unzugänglich.
Die Bearbeitungsqualität ist, bezogen auf den Einsatzzweck durchaus zufiedenstellend. Auf eine Nachbearbeitung mit Schleifwerkzeugen kann aber nicht verzichtet werden.
Bleibt zum Schluß ein Verbesserungswunsch an die Konstrukteure: Durch eine Optimierung der Schneiden- und Zerspanungsgeometrie könnte die Bearbeitungsqualität weiter verbessert, und das Gerät noch wertvoller werden.
Manfred Maier
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