Liebe Leserin, lieber Leser,
geradezu explodierende Energiepreise, eine teils katastrophale Materialverfügbarkeit oder auch eine Inflationsrate, wie man sie sich selbst bei sehr pessimistischer Sichtweise so nicht hat vorstellen können: Die aktuellen Herausforderungen sind gewaltig und sie betreffen uns alle. Es lässt sich derzeit auch überhaupt nicht abschätzen, in welche Richtung es gehen wird. Von einer konjunkturellen Delle bis hin zu einer Rezession ist im Grunde alles denkbar. Das Gemeine: Die Energiekosten schlagen sich nicht „nur“ in höheren Produktionskosten nieder, sondern senken auch bei den Kundinnen und Kunden des Tischler- und Schreinerhandwerks die Kaufkraft deutlich und sorgen entsprechend für Zurückhaltung bei Investitionen. Diese beiden Effekte verstärken sich in gewisser Weise leider gegenseitig.
Jetzt könnte man den Kopf in den Sand stecken – aber das hilft dem Einzelnen natürlich ebenso wenig weiter wie unserer Branche. Und es gibt eine ganze Reihe sehr, sehr guter Gründe, das auch nicht zu tun! Die Perspektiven für unsere Branche sind nämlich nach wie vor ausgezeichnet. Fest steht beispielsweise: Das Tischler-, Schreiner- und Fensterbauerhandwerk nimmt eine wesentliche Schlüsselrolle bei der konkreten Gestaltung der Klimawende ein. Daran ändern zum Glück auch die aktuell extrem schwierigen Rahmenbedingungen nichts.
Wichtig: Die Politik muss jetzt zeigen, dass sie nicht nur träger Tanker kann, sondern auch Schnellboot. Handwerksbetriebe müssen schnell und unbürokratisch entlastet werden, damit sie nicht aufgrund der Energiepreisexplosion in existenzielle Schieflage gelangen. Wir können uns als Gesellschaft kein weiteres Betriebssterben im Handwerk leisten und müssen gemeinsam alle verfügbaren Kräfte mobilisieren, damit das verhindert wird. Ohne leistungsstarkes Handwerk geht nämlich: gar nichts! Zukunft braucht Handwerk.
Krisen fordern immer auch laut dazu auf, Weichen für die Zukunft zu stellen. In dieser Ausgabe finden Sie wieder eine ganze Reihe interessanter Beispiele dafür, wie Kolleginnen und Kollegen das in ihren Betrieben angehen – technologisch wie strategisch.
Das ganze BM-Schreinerteam wünscht Ihnen Kraft, Zuversicht, stets eine gute Hand bei anstehenden Entscheidungen und eine große Portion Optimismus in dieser herausfordernden Zeit!
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann,
Chefredakteur