Dies trafen die Delegierten des Deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Holz und Kunststoff am 30. November 2001 in Kassel. Zu den bedeutungsvoll-sten Entscheidungen der 20 Punkte umfassenden Tagesordnung gehörten zweifelsohne die Überarbeitung der Verbandssatzung, die einstimmige Verabschiedung der Jahresrechnung 2000 und die Genehmigung des Haushaltsplans 2002.
Im Zuge einer grundlegenden Neufassung der Satzung wurde beschlossen, Namen und Sitz des Bundesinnungsverbandes zu ändern. Anstelle der bisherigen Bezeichnung heißt der Dachverband jetzt: “Bundesverband Holz und Kunststoff (Bundesinnungsverband des Tischler-/Schreinerhandwerks)”. Das Kürzel “BHKH” wird weiterhin geführt.
“Dadurch wird dem Anspruch des Bundesverbandes, die Dachorganisation des gesamten deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks zu sein, Rechnung getragen”, erklärte BHKH Präsident, Günter Füllgraf.
Beschlossen wurde auch, den Sitz des Bundesverbandes in die Hauptstadt Berlin zu verlegen.
“Der Umzug nach Berlin ist nicht nur ein wichtiges Signal für die Mitgliedsbetriebe. Wir schaffen damit auch die Voraussetzungen für eine effizientere Lobbyarbeit durch eine stärkere Präsenz in allen wichtigen Entscheidungsgremien der Handwerkspolitik”, fasst der kommissarische Hauptgeschäftsführer des BHKH, Hermann Hubing, die Beweggründe für den Umzug zusammen. Wenn möglich, sollen die Umzugskartons im Laufe des Jahres gepackt werden.
Als “wichtigen Schritt auf dem Weg zur Einheit des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks” würdigte BHKH-Präsident Günter Füllgraf den Wiedereintritt der Landesinnung Berlin in den Bundesverband zum 1. Januar 2002. Damit seien, mit Ausnahme des Landesverbandes Holz und Kunststoff Baden-Württemberg, nun wieder alle Landesfachverbände Mitglied des Bundesverbandes. Alles in allem herrschte harmonisches Einvernehmen auf der Mitgliederversammlung vor, die BHKH-Präsident Füllgraf schon fast philosophisch eingeleitet hatte:
“Ein Baum erlebt im Laufe seines Lebens gute und schlechte Jahre, aus denen breite und schmale Jahrringe resultieren. Das Ergebnis davon sind Spannungen im Holz, aber auch ein einzigartiges Holzbild. Unser Material wird durch die Wechselspiele der Umwelt interessant. Nicht anders ergeht es uns Tischlern und Schreinern, sowie unseren Organisationen. Leider können wir nicht auf so viele fette Jahre zurückblicken, dennoch müssen wir mit den mageren, dünnen Jahren klarkommen. Nach Jahrzehnten des ge-mächlichen Wandels sehen auch wir uns tiefgreifenden, strukturellen Veränderungen gegenüber. Wir werden kaum umhinkommen, uns künftig weiter im Umgang mit den schwierigen, spannungsgeladenen wirtschaftlichen Verhältnissen zu trainieren.”
Füllgraf ergänzte seine anfangs gemachten Ausführungen in seinem Schlusswort:
“Ein wesentliches Kennzeichen des Baumes ist, dass er trotz magerer Jahre immer versucht, das Beste für sich herauszuholen. Er reagiert auf Umwelteinflüsse indem er seine Bemühungen optimiert. Und jede seiner Bemühungen schlagen sich in einem weiteren Jahrring nieder. Wir bilden Holz. Das könnte fast ein Werbeslogan sein, ich meine damit aber, dass wir trotz widriger Umstände unsere Aktivitäten optimieren und unser Weiterkommen sichern. Gerade unseren jungen Betriebsinhabern müssen wir ein verlässlicher und einladender Garant für die Gestaltung einer Zukunftsperspektive sein, vor allem auch in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Es gibt viel zu tun und einiges davon haben wir auf den Weg gebracht. Deswegen gehe ich optimistisch ins neue Jahr. Verharren wir also nicht, sondern schreiten wir mit Mut und Tatendrang voran. Das wünsche ich uns allen für unser Gewerk im neuen Jahr”, schloss BHKH-Präsident Füllgraf seine Rede.
Peter Nagel
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