Liebe Leserin, lieber Leser,
das Aufteilen großformatiger Platten gehört zu den zentralen Aufgaben im Möbel- und Innenausbau. Damit startet die Produktion und es wird gleichzeitig die Basis für alle weiteren Fertigungsschritte gelegt. Nicht nur möglichst verschnittarm muss es dabei zugehen, sondern auch ergonomisch für den Maschinenbediener. Die Zeiten, in denen Mitarbeiter den ganzen Tag zentnerschwere Platten von Hand auf die bzw. von der Maschine heben, sollten so langsam endgültig der Vergangenheit angehören.
Das Plattenaufteilen erfolgt entweder mit einer Säge oder im Nestingverfahren auf einem CNC-Bearbeitungszentrum. „Die eine“ optimale Technologie gibt es nicht. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Für welche Sie sich letztlich entscheiden, hängt von den individuellen Anforderungen – oder schlicht auch den gegebenen Platzverhältnissen ab.
Im Titelthema dieser Ausgabe (ab Seite 14) finden Sie diverse Beispiele aus der Praxis – von der stehenden Plattensäge über eine vollautomatisch arbeitende Druckbalkensäge bis hin zum Nesting auf dem CNC-Bearbeitungszentrum. Wie auch immer die jeweilige Lösung maschinentechnisch im Detail aussieht – in allen Fällen spielt der Umgang mit Daten eine wesentliche Rolle. Das Zauberwort lautet einmal mehr: Durchgängigkeit.
Diese Durchgängigkeit birgt jede Menge Rationalisierungspotenzial. Schönes Beispiel dafür ist die 12-Mann-Schreinerei Jungbeck im Bayerischen Wald. Dort werden in der Arbeitsvorbereitung aus dem Planungsprogramm heraus alle Daten für die Produktion bereitgestellt. Für den Maschinenbediener der Nestingmaschine bedeutet das: Platte auflegen, Startknopf drücken und los geht die Bearbeitung. Dort werden auch die Teile-Etiketten gedruckt. Sie enthalten alle relevanten Informationen und ermöglichen beispielsweise an der zweiten CNC den Bearbeitungsstart via Barcode-Scan. Klingt aufwendig, kompliziert, industriemäßig? Ist es nicht! Jungbeck war bis vor gut zwei Jahren noch ausschließlich mit Standardmaschinen unterwegs und hat es verstanden, in kurzer Zeit erfolgreich „von Null auf CNC“ durchzustarten (Seite 32).
Vermutlich ist Ihr Werkstattalltag jetzt vom hektischen Jahresendspurt geprägt. Dafür wünscht Ihnen das ganze BM-Schreinerteam immer die nötige Gelassenheit, am Ende gutes Gelingen und ausschließlich begeisterte Kunden. Haben Sie schöne Weihnachten und kommen Sie gut ins Neue Jahr!
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann,
Chefredakteur