Eine fein gestaltete, klassisch anmutende Schatulle zur Aufnahme des Zeichen- und Reißzeuges ihres Großvaters hat Meike Bartz als Gesellenstück gefertigt. Das kompakte, 335 x 255 x 155 mm (B x T x H) große Möbel ist senkrecht in europäischem Kirschbaum furniert und rundum sauber auf Gehrung gearbeitet, sodass sich das Furnierbild auch auf dem dachförmigen Deckel fortsetzt. Zum Öffnen dient ein von der Junggesellin selbst entwickelter, in die Spitze des Deckels eingelassener, aufkippbarer Griff aus mattem Metall. Der Deckel ist an sogenannten Quadrantscharnieren angeschlagen, die gleichzeitig für dessen Öffnungsbegrenzung sorgen. Ein dem Griff im Deckel ähnliches Element ist in die Vorderseite der Schatulle eingelassen und bewahrt den Schlüssel auf. In ausgeklappter Stellung kann dieser entnommen werden, wobei gleichzeitig die Schlüsselbuchse freigegeben wird. Die Schatulle wird durch ein spezielles Einsteckschloss verschlossen gehalten. Eine dünne, überstehende und auf Gehrung eingepasste Aufdoppelung im Inneren der Schatulle bildet einen Falz für den Deckel.
Zwei unterschiedlich große, verschiebbare Einsätze nehmen in ihren mittels CNC-Technik exakt nach den Umrissen der Objekte ausgefrästen Vertiefungen Zirkel, Zeichenfedern und verschiedene Messwerkzeuge auf. Die Oberfläche der Böden ist zum Schutz der historischen Objekte mit weichem, dunkelblauem Material beflockt. Die beiden Einsätze können herausgenommen werden, sodass die untere, dritte Ebene erreicht werden kann. Die unten etwas ausgeschweiften Seiten der Schatulle bilden vier Füße, die mit Filz belegt sind, um die Oberfläche des späteren Standortes zu schonen.
Alle Holzoberflächen des Kleinmöbels sind mit Schellack-Mattierung behandelt und anschließend von Hand poliert. (hf)
Ausbildungsbetrieb:
Heemken Ateliers, 76327 Pfinztal
BM-Fotos: Jochen Hempler, Böblingen
Zeichnung: Meike Bartz, Karlsruhe