Eine interessante Lösung entwickelte Moritz Viereckel für sein Gesellenstück, einen Schreibtisch in Kirschbaum und einem speziellen Lederfaserstoff. Als Unterbau nutzt er ein in den 50er-Jahren vom Karlsruher Architekten Egon Eiermann entworfenes und ursprüglich als Untergestell für die Zeichentische seiner Studenten genutztes Stahlrohrgestell, welches heute noch hergestellt wird. (Fa. Adam Wieland, Karlsruhe)
Sein eigentliches Gesellenstück ist dabei ein flacher Aufsatzkorpus, dessen Kantenoptik durch das als Trägermaterial verwendete Birkemultiplexmaterial geprägt ist. Für den Belag der Tischplatte hat der Prüfling einen anthrazitfarbenen, gesprenkelten Lederfaserwerkstoff gewählt, der beim Schreiben leicht nachgibt und dadurch eine sehr angenehme Haptik besitzt. In die Plattenfläche eingeschnitten sind zwei, an Zapfenbändern angeschlagene Klappen. Die kleinere links dient als Zugang zu einem Fach für Kabel und Zubehör, die größere rechts nimmt auf der Unterseite einen 27-Zoll-Flachbildschirm auf, der in geöffnetem Zustand über eine Rasterung in verschiedenen Positionen arretiert werden kann. In beiden Klappen sind flache LED- Leisten eingelassen, die für Licht am Arbeitsplatz sorgen sollen.
Die unten etwa 10° nach hinten geneigte Front nimmt links zwei flache, auf Nutleisten geführte und offen gezinkte Schubkästen in Kirschbaum auf. Kleine Ausfräsungen an der Unterkante der Vorderstücke dienen als Griffe. Rechterhand verschließt eine nach unten öffnende, mittels Stangenscharnier angeschlagene Klappe ein Fach, in dem eine Tastatur Platz findet. Die Zuhaltung erfolgt über ein in die Korpusseite eingelassenes Rolladeneinsteckschloß, das über einen Schließzylinder verschlossen werden kann. In geöffneter Stellung wird die Klappe durch eine Kette in horizontaler Stellung gehalten und kann so als Auflage für die Tastatur dienen. (hf)
Ausbildungsbetrieb: Bodamer Inneneinrichtungen und Möbelwerkstätte
76359 Marxzell-Pfaffenrot
BM-Fotos: Frank Herrmann, Leinfelden
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