Tim Herrmann entwarf und fertigte als Gesellenstück einen Schreibtisch, der durch seine reduzierte Formensprache überzeugt. Der flache, auf Gehrung verleimte Korpus spielt dabei gekonnt mit offenen und geschlossenen Flächen. In den als umlaufenden Ring geformten Korpus, welcher beidseitig mit dunkelgrünem Linoleum (Forbo Desk Top) belegt ist, fügt sich ein leicht aus der Mitte gerückter Schubkastenteil ein. Dieser nimmt zwei klassisch auf Lauf-, Kipp- und Streifleisten geführte, offen gezinkte Schubkästen aus Esche auf. Ein drehbar gelagerter Teil in der Mitte der Vorderstücke, welcher sich durch Druck auf den oberen Bereich leicht aufkippen lässt, dient als Griff. Im linken Schubkasten lassen sich unter einer abschließbaren Klappe wichtige Dokumente und Gegenstände aufbewahren. Da die Schubkästen nur etwa die Hälfte der Schreibtischtiefe einnehmen, findet sich dahinter reichlich Platz für Kabel. Eine an Topfbändern angeschlagene Klappe ermöglicht den Zugang von hinten, schlanke Ausfräsungen dienen dabei zur Kabelführung und als Griff, aber auch als Belüftung für die Netzteile von Laptop und anderen elektrischen Geräten. Die offenen Fächer links und rechts der Schubkästen bieten Platz für die Ablage von Zeichenpapier.
Eine pfiffige Lösung hat Tim Herrmann auch für das Gestell seines Schreibtisches entwickelt: Statt von vier Beinen wird der Korpus von einem diagonal verlaufenden Fußgestell aus Esche getragen. Die sauber mit Schlitz und Zapfen verbundenen Ecken und die als Einzinker ausgeführten Stöße des Fußgestells geben dem Stück eine feine handwerkliche Anmutung. (hf)
Ausbildungsbetrieb: W. A. Stahl Innenausbau GmbH, 71287 Weissach
BM-Fotos: Frank Herrmann, Leinfelden
Zeichnung: Tim Herrmann