Die Verbindung einer organischen Form und einem funktionalen Nutzen lag Lea Wohlfarth beim Entwurf ihres Gesellenstückes, einem Espressoboard in Eiche, Fenix und Edelstahl, am Herzen. Das 1390 x 930 x 498 mm
(H x B x T) große Möbel besteht aus einem kräftig dimensionierten Untergestell aus quadratischen, in der Ansicht konisch zulaufenden Profilen aus Eiche, die an den Ecken mit doppeltem Schlitz und Zapfen verbunden sind. Die beiden Quertraversen sind etwas höher und heben den Korpus so optisch vom Gestell ab. Die äußere Hülle des Aufsatzes wird durch 76 vertikale, mit den Böden verdübelte Leisten aus Eiche gebildet, die das Möbel, je nach Blickwinkel, eher durchsichtig oder geschlossen erscheinen lassen. Gleichzeitig kann so auch in geschlossenem Zustand Feuchtigkeit oder Dampf entweichen. Die an den Enden im Radius von ca. 20 mm gerundeten Leisten haben an den Korpusecken eine konische Form und umziehen den Korpus in gleicher Ansichtsbreite weich und organisch.
Zur Nutzung des Möbels als Espresso-Bar lässt sich die in der Tiefe vertikal geteilte Hülle nach oben klappen und ermöglicht so den Zugang zum Kaffeeautomaten. Der aufklappbare Teil der Hülle ist über den geteilten, mit petrolfarbenem Schichtstoff (Fenix) belegten Oberboden mittels dreier kräftiger Phantombänder (Häfele) beweglich verbunden.
Ein kleiner, offen gezinkter Korpus aus Eiche bietet Platz für Kaffeedose und Espressogeschirr. Er wird durch eine an geraden, schwarz beschichteten Lappenbändern angeschlagene und mit Fenix beschichtete Tür verschlossen. Für die Zuhaltung sorgt ein in die Türkante eingelassenes Einsteckschloss (Herzig). Ein offen gezinkter und klassisch auf Lauf-, Kipp- und Streifleisten geführter Schubkasten dient zur Aufbewahrung von Besteck und weiteren Kleinteilen. Alle Holzoberflächen sind mit Hartöl (Habiol) behandelt. (hf)
Ausbildungsbetrieb:
Martin Fuchs Innenausbau,
76227 Karlsruhe/Durlach
BM-Fotos: Jochen Hempler, Böblingen
Zeichnung: Lea Wohlfarth, Karlsruhe