Eine interssante Lösung aus zwei konstrastierenden Komponenten entwickelte Hendrik Sand für sein Gesellenstück, eine wandhängende Garderobe in Rüster und Filz. Das 1725 x 1400 x 460 mm (H x B x T) große Flurmöbel besteht aus einem vertikal ausgerichteten, in feine Lamellen aus Rüster aufgelösten Korpus, der die Funktion des Kleideraufhängens übernimmt. Dessen zehn geschlossenen, an den Ecken mit Schlitz und Zapfen verbundenen Rahmen werden durch 20-mm-Gewindestäbe und Distanzhülsen zusammengehalten – ein schwarz gebeizter Rundstab aus Rüster im oberen Drittel dient dabei als Kleiderstange.
Ein zweiter, in Rüster furnierter und außen mit blauem Filz belegter Korpus dient als Aufbewahrungs- und Ablagemöglichkeit und durchdringt die Lamellenkonstruktion von der Seite her. Von der Wand und den Lamellen durch Distanzhülsen abgesetzt, wirkt er geradezu schwebend. Nach vorne lassen sich vier unterschiedlich große, auf Nutleisten geführte und offen gezinkte Schubkästen herausziehen, einer davon mit einer verschließbaren Klappe ausgestattet. Eine horizontal über die Vorderstücke verlaufende Ausfräsung dient dabei als Griff und schafft ein zusätzliches grafisches Element. Zur linken Seite hin lässt sich ein hoher, mechanisch geführter (Blum Movento) Auszug grifflos mit Push-to-open-Technik öffnen.
Auf der Rückseite des Korpus eingelassene LED-Streifen sorgen für eine indirekte Beleuchtung, die den schwebenden Charakter des Möbel zusätzlich unterstützt. In den oberen Boden unsichtbar eingelassen, dient ein Induktionsladegerät zum Laden mobiler Geräte. Alle Holzoberflächen in Rüster sind geölt. (hf)
Ausbildungsbetrieb: Furch Gestaltung und Produktion GmbH, 70567 Stuttgart
BM-Fotos: Jochen Hempler, Böblingen
Zeichnung: Hendrik Sand, Stuttgart