„Der Entwurf meines Gesellenstückes ist der Versuch, sich vom „klassischen Schreibtisch“ optisch zu lösen, ohne auf die wesentlichen Funktionen zu verzichten“, führt Fabian Pollner in der Beschreibung zu seinem außergewöhnlichen Gesellenstück aus.
Die auf den ersten Blick als einheitlich schwarze und solide anmutende „Brückenstruktur“ löst sich bei näherer Betrachtung in ein differenziertes Linien- und Materialspiel auf. Ein fein mäandrierendes Band aus 8 mm starkem, warmgewalztem Stahl umläuft in der Ansicht die mit schwarzem Möbel- Linoleum belegten Korpusteile. Eine feine, nur 3 mm breite, mit Lärche hinterlegte Schattenfuge trennt die Materialien subtil voneinander. Die umlaufende, saubere Verarbeitung auf Gehrung, sowohl beim Stahl als auch bei den Holzkomponenten, unterstützt das geschlossene Volumen des Stückes.
Unter der Stahlfläche auf der linken Seite findet sich auf etwa einem Drittel der Korpusbreite eine auf Gehrung einschlagende und an sondergefertigten Klappenbändern (Fa. Eberhard) angeschlagene Klappe. Deren gewinkelter Stahlgriff greift in eine von oben aus der Stahlfläche ausgearbeitete Aussparung ein. Hinter der Klappe liegt eine flache, auf Nutleisten aus Ahorn geführte, offen gezinkte Schublade in massiver Lärche. Ein offenes Fach daneben bietet zusätzlich Platz für Schreibutensilien. Verbunden durch einen Kabelkanal nimmt ein ebenfalls durch eine Klappe verschlossenes Fach auf der Rückseite Steckdosen, externe Festplatten oder Ähnliches auf. Im rechten, etwa zwei Drittel der Breite einnehmenden Teil bildet ein mit Linoleum belegter, auf Gehrung verleimter Winkel die eigentliche Schreibfläche und die rechte Wange des Tisches. Ein flächenbündiges Fach auf der Unterseite, das sich mithilfe eines Magneten öffnen lässt, klappt nach unten aus und bietet Stauraum für Papier im DIN-A3- Format. Über eine ebenfalls auf Gehrung einschlagende Klappe im hinteren Bereich der Schreibtischfläche ist ein weiterer Kabelkanal zugänglich. (hf)
Ausbildungsbetrieb:
Holzrausch GmbH, 85659 Forstern
Fotos: Hans Döring, München
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