Ein Anlehnmöbel mit dem poetischen Titel „Schmucknest“ entwickelte Sophie Charlotte Ehmer im Zuge ihres Meisterprüfungsprojektes. Das 1500 x 400 x 350 mm (H x B x T) große Möbel aus Kirschbaum, Ahorn, Linoleum und Messing wird von einem verzweigten Fußgestell aus sich schräg überkreuzenden, an das Geäst eine Baumes erinnernde Leisten gebildet. Dieses nimmt, um im Bild zu bleiben, das darauf aufsitzende Vogelhaus auf. Das gesamte, scheinbar nur an die Wand gelehnte Möbel ist durch eine nicht sichtbare Wandaufhängung zusätzlich gesichert.
Der in Kirschbaum furnierte, 500 mm hohe Korpus wird durch zwei gewinkelte, an Einlassscharnieren (Soos) angeschlagene Koffertüren verschlossen. Abgeschrägte Messingbolzen in dem als dreiteilige Klappe ausgebildeten Oberboden halten die Türen verschlossen. Die Innenseiten beider Koffertüren sind magnetisch, sodass sich an zylindrischen Halterungen aus Messing Halsketten und Hängeohrringe frei platzieren lassen. Im unteren Bereich nimmt der Korpus fünf flache, auf runden Messingstäben geführte Schubkästen aus Ahorn auf. Deren stumpf auf Gehrung verleimte Ecken sind durch sichtbare Federn aus Kirschbaum gesichert. Individuelle Inneneinteilungen ermöglichen hier die Aufbewahrung von Armreifen, Ringen, Ohrsteckern, Halsketten und Uhren. Ein kleines, herausnehmbares, durch einen feinen Rollladen verschlossenes und offen gezinktes Kästchen in Ahorn nimmt den täglichen Schmuck auf. An der Unterseite der Klappe ist ein quadratischer Spiegel angebracht, der in geöffnetem Zustand genau auf Augenhöhe sitzt. Alle Holzoberflächen sind geölt (Adler Legno). (hf)
Das Stück entstand an der Meisterschule
für Schreiner in Schwäbisch Hall
BM-Fotos: Jochen Hempler, Böblingen
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Zeichnung: Sophie Ehmer, Lauffen a. N.