Einen Eßtisch mit danebenstehender Anrichtmöglichkeit und integrierter Warmhaltefunktion zu entwickeln, war die Intention von Erik Heemken bei der Konzeption seines Meisterstückes. Daraus ist eine attraktive Kombination aus Tisch und Konsole entstanden, die an einem transluzenten Paravent angelehnt ist.
Pfiffig gelöst ist die Konstruktion des Auszugtisches: So dient eine der Verlängerungsplatten als Oberplatte der Konsole und ist gleichzeitig Abdeckung des Rechaud, die andere ist traditionell zwischen den Tischzargen untergebracht.
Edel und stabil sind auch die Gestelle: Sie sollen einerseits die Leichtigkeit und andererseits die hohe Stabilität der Verbindung zwischen Holz und Edelstahl zum Ausdruck bringen. Auch werden damit die Holzelemente – Füße und Platte – durch die Stahlkonstruktion optisch voneinander abgehoben.
Das Meisterstück entstand an der Fachschule für Holztechnik in Stuttgart und erhielt beim Gestaltungswettbewerb „Meisterform Holz 98“ eine Auszeichnung.
Die Jury war angetan von der bei Meisterstücken seltenen Thematik Eßtisch und formulierte folgende Begründung: „Bemerkenswert bei dieser Lösung ist das formale Zusammenspiel von Tischplatte, Gestell und Bein. Die Leichtigkeit der Erscheinung entsteht durch harmonisch abgestimmte Radien, die Verjüngung der Beine und die schwebende Platte. Interessant ist der Kontrast zwischen der Organik des Holzes und der Kantigkeit des Metalls.
Die Vergrößerung der Platte mittels eines einfachen Auszugs ist positiv: allerdings wären die Beistellelemente (Rechaud und Paravent) nur als Ergänzung zu sehen, aber nicht zwingend.
Die Jury zeichnet auch den mutigen Umgang mit Material und Form aus.“
BM-Fotos, Frank Herrmann
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