Insgesamt 38 Gesellenstücke nahmen in diesem Jahr am Landesentscheid des Wettbewerbes „Gute Form – Gestaltete Gesellenstücke 2010“ im Stuttgarter Haus der Wirtschaft teil. Mit solch unterschiedlichen Entwürfen wie Sideboards, Naschkästchen, Medienmöbeln, Schreibtischen und Wandschränkchen beteiligten sich Schreinerinnen und Schreiner am Wettbewerb. Die Teilnehmer kamen in diesem Jahr aus 24 Innungen Baden-Württembergs. Der hierbei vor wenigen Jahren eingeführte Schlüssel, dass große Innungen mehr Stücke einsenden können als kleine Innungen, hat sich ein weiteres Mal bewährt. Dennoch waren nicht alle Innungen vertreten, da die eine oder andere Jury auf Innungsebene keine Gewinner prämierte.
Die fünfköpfige Jury vergab in diesem Jahr zwei Auszeichnungen und drei Erwähnungen. „Die ausgewählten Gesellenstücke aus dem ganzen Land dokumentieren, dass sich viele Schreinerinnen und Schreiner bereits in der Ausbildung mit dem Entwerfen eines Möbels auseinandersetzen und sich somit auf spätere Kundengespräche vorbereiten“, so Rainer Gall, Formgebungsberater des LV Schreiner Baden-Württemberg.
Eine Auszeichnung sprach die Jury Sarah Engel (AB: Weckerle GmbH, Konstanz) für ihren Aufbewahrungs- und Spielturm „Murmel“ in Nussbaum und MDF zu. Sie kombinierte das spielerische Element von verschiedenen Kugelbahnen mit der Funktion des Unterbringens in einem Korpusmöbel.
Ebenfalls eine Auszeichnung erhielt Nils Loos für seinen Schreibtisch in Kirschbaum und Linoleum (AB: Matthias Furch, Stuttgart). Die Jury urteilte hier: „Sehr spartanisch wirkt dieser Schreibtisch aus der Ferne. Von Nahem sind dann die überaus filigran gearbeiteten Details erkennbar. Mit Kabelführung, Schubladen für Schreibmaterial und Geheimfach zeigt sich der Tisch als Arbeitsprofi.“
Darüber hinaus erhielten drei weitere Stücke eine Erwähnung. Kevin Igls (AB: W & W Brenner, Bad Boll) Wandobjekt „double cube“ in Nussbaum und Lack erhielt eine Belobigung: Zwei quadratische, weiße Korpusse sind ineinander geschoben und der Schnittbereich als dunkler Korpus betont. „Die Eckverbindung der Korpusse spürt der Form der Korpusse nach, eine Durchgängigkeit von Gestaltung wird erlebbar“, so das Juryurteil.
Ebenfalls belobenswert befand die Jury das Flurmöbel von Marc Wahl aus Französischem Nussbaum und Glas (AB: Manfred Krickl, Esslingen). Besonders beeindruckend bei diesem Stück: der Aus- und Anschalter für die Beleuchtung ist in einer, auf dem Möbel liegenden Holzkugel verborgen!
Die dritte Belobigung erhielt Andreas Weinmann für sein Flurhängesideboard in Nussbaum und satiniertem Glas (AB: Schneider ‚Der Ideenschreiner’, Fellbach). „Ein fein abgestimmtes Möbel: Andreas Weinmann greift in der Farbgebung des Möbels die Farbe der satinierten Glasscheiben auf“, so das Urteil der Jury.
Im kommenden Jahr nehmen die beiden ersten Preisträger, Sarah Engel und Nils Loos, am Wettbewerb auf Bundesebene teil. Dieser wird im Mai 2011, während der in Hannover stattfindenden Messe Ligna ausgetragen. Dort werden aus den Teilnehmern aller Landesverbände die Bundessieger der „Guten Form“ ermittelt und im Rahmen der Messe einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. (hf) ■
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