Einen interessanten Korpusaufbau entwickelte Moritz Hager für sein Gesellenstück, eine Sitzbank in Weißtanne, Filz und Stahl für den Wohn- und Flurbereich. Für die Flächen des Korpus verleimte er 25 x 25-mm-Leisten aus schlicht gezeichneter Weißtanne zu Massivholzflächen. Die Enden der Bank ergänzte er um weitere Leisten zu einer Hirnholzfläche und erzeugte so eine solide Balkenoptik, lediglich durch das aus der Fläche ausgenommene Vorderstück des Schubladens und die mit grauem Filz belegte Fläche der Klappe unterbrochen. Der gesamte Holzblock ruht auf einem pulverbeschichteten Metallgestell (RAL 9016 verkehrsweiß), welches durch zwei spannungsreich verschränkte Diagonalstreben ausgesteift wird.
Der grifflose, von vorne zugängliche Schubkasten ist auf Nutleisten aus geräucherter Eiche hängend geführt. Als Griff dient ein schräg hinterfrästes Profil an der Unterkante des Vorderstückes. Die flächenbündig liegende Klappe ist umlaufend in 1 mm starkem, dunkelgrauen Filz belegt und an schwarz beschichteten, geraden Herzig-Zapfenbändern angeschlagen. Sie wird in geöffneter Stellung durch zwei seitlich angebrachte und passend ausgeklinkte Beistoßleisten, leicht nach hinten geneigt, abgestoppt. Eine kleine Schlaufe aus schwarzem Leder dient als Griff. Der Raum unter der Klappe bietet Stauraum und gleichzeitig Zugang zu einem innenliegenden Schubkasten. Der offen gezinkte, mittels Lauf-, Kipp- und Streifleisten klassisch geführte Schubkasten kann durch ein Einsteckschloss verriegelt werden.
Die gebürstete und abschließend geölte Oberfläche des Weißtannenkorpus steht in feinem Kontrast zum glatten Untergestell aus pulverbeschichtetem Stahl und dem weichen Filzbelag der Klappe. (hf)
Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Hager, 76706 Dettenheim
BM-Fotos: Frank Herrmann, Leinfelden
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