Als eine Hommage an seine Heimatregion, das Allgäu, versteht Andreas Rehle sein Meisterstück „Huimat“, ein Trachtenschrank in massiver Weißtanne, Ahorn und Leder. Der Korpus des 1840 x 800 x 620 mm (H x B xT) großen Möbels ruht auf einem Untergestell aus vier kräftigen, nach unten konisch zulaufenden Beinen mit über Kreuz eingestemmten Traversen, das über eine breite Schattenfuge vom bündig aufsitzenden Korpus abgesetzt ist. Der in Brettbau gefertigte Korpus ist an den Ecken über eine offene Schwalbenschwanzzinkung verbunden. Nach hinten wird der Schrank durch eine dreiteilige, im Brettbau konstruierte und mit Blindfriesen stabilisierte Rückwand verschlossen.
Auch die beiden brettartigen, asymmetrisch geteilten Türen werden durch innenliegende Blindfriese gerade gehalten. Sie schlagen stumpf in einen umlaufenden, schrägen Falz im Korpus ein und sind an vom Meisterschüler selbst entwickelten Eckzapfenbändern aus Edelstahl angeschlagen, welche die Türen bei einem Öffnungswinkel von 169° begrenzen. Auch das Drehschubstangenschloss aus Holz, das über einen länglichen Drehgriff bedient wird, ist eine Eigenentwicklung.
Im Inneren bieten zwei kurze, an Lederschlaufen befestigte Kleiderstangen aus Tanne die Möglichkeit, Kleiderbügel aufzuhängen. Dazwischen sind am mittleren Brettfries der Rückwand drei Ablageböden angebracht, die mittels durch die Rückwand reichender Zapfen mit Keilen befestigt sind. Ein darunter angebrachter, offen gezinkter Korpus nimmt zwei auf Nutleisten geführte Schubkästen auf, die durch eine von der Seite bedienbare Drehstange unter den Schubkastenböden verschlossen werden können. Um eine möglichst natürliche Optik zu erhalten, bleibt die Oberfläche des Meisterstückes unbehandelt. (hf)
Das Stück entstand an der Fachschule
für Holztechnik Stuttgart.
BM-Fotos: Frank Herrmann, Leinfelden
Zeichnung: Andreas Rehle