Ein fein gegliedertes Möbel mit dem Titel „Berylle“ zur Aufbewahrung ihrer Brillen entwarf und fertigte Marie-Lena Mamber als Meisterstück. Das 1230 x 400 x 480 mm (H x B x T) große Möbel ruht auf einem 940 mm hohen Gestell aus kantigem, matt schwarz pulverbeschichtetem Quadratstahl, das mittels vier Stellfüßen sauber austariert werden kann. Der über eine rundumlaufende, schwarz lackierte und 4 mm hohe Schattennut vom Traggestell getrennte Korpus ist umlaufend auf Gehrung gearbeitet, wobei die Eckstöße um 2 x 2 mm abgefälzt sind. Dadurch wird das schwarze Trägermaterial der 16 mm starken CDF-Platten unter der Beschichtung aus weißen, durchgefärbten HPL-Platten (Fenix bianco)sichtbar.
Diesen Effekt nutzt die Meisterschülerin auch und fräst in die Außenseiten des Korpus horizontal umlaufend zwei 4 mm breite Nuten ein, die diesen als einen aus gleich hohen, aufeinander gestapelten Volumen erscheinen lässt. Tatsächlich lässt sich das Möbel durch eine nach vorne öffnende Klappe zur Ablage von Brillen und eine nach oben, mit einem Spiegel bestückte Klappe verschließen. An speziellen, schwarz beschichteten Gehrungsbändern (Herzig) angeschlagen, werden diese durch in die Gehrungskante eingelassene Magnete verschlossen gehalten – eine flache schwarze Metallleiste dient als Griff. Die Öffnungsbegrenzung findet über je zwei selbst gefertigte Klappenhalter aus Esche statt.
Aus Esche ist auch der eingefügte Korpus, der drei auf Nutleisten aus Metall geführte, offen gezinkte Schubkästen aufnimmt. In den oberen beiden Schubkästen finden in feinen Unterteilungen auf weichem Kunstleder (Skai Evida black) maximal 16 Brillen Platz. Im unteren Auszug können Brillenputztücher, Reinigungsmittel, Kontaktlinsen, Kontaktlinsenflüssigkeit, Brillenbügel, Schraubenzieher und kleine Schrauben untergebracht werden. Alle Holzoberflächen und Gehrungen sind geölt (Natural-Solid-Oil, Hesse). (hf)
Das Stück entstand an der
Fachschule für Holztechnik in Stuttgart.
BM-Fotos: Jochen Hempler, Böblingen

Zeichnung: Marie-Lena Mamber, Leinfelden